Christoph Held_Bewohner

Christoph Held: Bewohner
Literarische Aufzeichnungen aus einem Heim für Demente

Berlin, 1. Dezember 2017 – Es ist ein literarisches Buch, kein Ratgeber. Trotzdem wird man viel lernen.
Hier werden bewegende, zuweilen verstörende Geschichten von Bewohnern eines Heimes für Demenzkranke erzählt, die der Autor selbst erlebt und beobachtet hat. Er hat viele Jahre in solchen Einrichtungen in Zürich als Gerontopsychiater gearbeitet und dabei die Veränderungen bei den Patienten miterlebt. Einfühlsam erzählt er deren leidvolle Geschichten, die zwar fiktiv, aber alles andere als erfunden sind. Und er bietet Erklärungen an. Denn was für Angehörige und Freunde wohl meistens verschlossen bleibt, ist ein Verstehen der sich allmählich verändernden Gewohnheiten. Sie nehmen diese zwar wahr, vermögen sie jedoch nicht zu deuten. Und bei den Patienten gehört das Nicht-Erkennen-Können des eigenen Zustands ohnehin zum Erscheinungsbild der Alzheimerkrankheit. Die Geschichten machen erzählend transparent, was geschah oder noch geschieht und lassen Merkwürdigkeiten verstehen, die sich manchmal schon lange im Vorfeld der Diagnose ereignet haben. 

Christoph Held
Bewohner
Aufzeichnungen
Dörlemann Verlag Zürich 160 Seiten. Gebunden. Leseband
€ 20.00 / SFr. 27.00 

Adolf Muschg war einer der ersten Leser des Buches:
„Da schnurren Menschen zu großen Charakteren zusammen und wären morgen schon weg, entsorgt, wäre da nicht einer, der sie zu ihren stillstehenden, unendlich aufhebenswerten Lebzeiten auf Papier festhielte, in lebendiger Schrift.  Man vergisst sie nicht, die Schauspielerin, die Wirtin, den bösen Mann – diese Masken bleiben, denn sie sind auf unerhörte Weise wahr, wahrer, als ihre Träger ›im Leben‹ sein durften. Ein hoch professionelles und zugleich tief bewegendes Geschenk. Das ist ganz groß.“

Christoph Held, geboren 1951, war nach seinem Medizinstudium zunächst als Regie- und Dramaturgieassistent an verschiedenen Theatern. Heute arbeitet er als Heimarzt und Gerontopsychiater in den Pflegezentren der Stadt Zürich. Er hat einen Lehrauftrag an der Universität Zürich und unterrichtet in Fachhochschulen über Demenz. 2006 erhielt er den Schweizerischen Alzheimerpreis. Neben Fachbüchern erschienen 2010 seine Erzählungen. „Wird heute ein guter Tag sein?“  im Zytglogge Verlag. Christoph Held lebt in Zürich.

 
Kontakt:
Sabine Schaub, Tel: +49 – 030 31 99 83 20, E-Mail: s.schaub@nullschwindkommunikation.de