Schönheit 13. März 2014 | Knapp 40 Milliarden Euro geben die Deutschen jedes Jahr für Kosmetika aus. Die Anzahl von Schönheitsoperationen hat sich seit 2008 auf knapp 1 Million Eingriffe pro Jahr verdoppelt. Und die Optionen steigen ständig. Der Sehnsucht nach Makellosigkeit scheint kein Preis zu hoch, kein Wagnis zu riskant – und doch ahnen wir: Wahre Schönheit verlangt nach mehr. Nur wonach? Ein Dossier über das Leiden, das Lieben und die Anmut des Schönen.

Prominente deutsche Intellektuelle geben Antwort auf die Frage: Wen finden Sie schön?
Roger Willemsen preist Marie Bäumer:
 „Ihre Schönheit hat das Riskante des schlafenden Ernstfalls.“

Moritz Rinke ist von Charlotte Gainsbourg verzückt:
„Die Lippen sind leicht geschwungen, als steige gerade ein zarter Vogel aus der Lippenlinie auf.“

Sibylle Lewitscharoff verehrt Bob Dylan:
  „Stimme und Haltung, die ganze Erscheinung, die ins Mirakulöse und Geheimniskrämerissche spielt, ist erossprühend.“

Hans Ulrich Gumbrecht bewundert Serena Williams:
 „Jede der Gesten von Serena Williams strahlt in einer singulären und auch gewöhnlichen Anmut der Exuberanz, strahlt als ein Traum von Amerika heute.“

Weitere Themen im Dossier:
Barbara Vinken und Wolfgang Schmidbauer über die Angst vor der Venus, Thomas Macho über den Schönheitswahn, Konrad Ließmann über Liebe und Schönheit und Cord Riechelmann über wählerische Weibchen.

 

Außerdem im PHILOSOPHIE-MAGAZIN:

ZEITGEIST:
Mein Wille Geschehe? Plädoyer für eine verantwortungsvolle Suizidassistenz.
Die Debatte um Suizidassistenz ist neu entflammt. Während Befürworter um Udo Reiter dem Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen absolute Priorität einräumen, ist das erklärte Ziel von Bundesminister Gröhe, die Suizidassistenz ein für alle Mal zu verbieten. Svenja Flaßpöhler zeigt in ihrem Plädoyer, warum beide Positonen unhaltbar sind und unterbreitet einen vermittelnden Lösungsvorschlag.

PRO UND CONTRA:
Ist eine Frauenquote gerecht?
Trotz gesetzlicher Gleichberechtigung sind Frauen in Führungsetagen chronisch unterrepräsentiert. Die Bundesregierung will deshalb bis Ende März einen Gesetzesentwurf für eine Frauenquote in Aufsichtsräten vorlegen. Überfällig oder unfair?

RADAR:
Pädophilie – Das stärkste Tabu
Für den Philosophen Theodor W. Adorno ist eine Verdammung wie im Fall Sebastian Edathy ein Zeichen für die tiefsitzende Angst, die manch einer vor dem eigenen Verlangen hat. Unerhört oder bittere Wahrheit?

Ist die Selbstanzeige ein Ablasshandel?
Zum Prozess gegen Uli Hoeneß: Er nahm an, durch seine Selbstanzeige einer Strafe entgehen zu können. Interessant ist die auffällige Parallele zur Praxis des Ablasshandels: Brauchen wir im Sinne Luthers eine Reformation des deutschen Steuerrechts?

Der Geist der Revolte
In der Krim-Krise aber auch im Auftreten neuer und schwer kontrollierbarer Akteure in Kiew offenbart sich das zerstörerische Potenzial der Revolution. Der französische Philosoph Albert Camus weist einen Lösungsweg.

Liebe deinen Übernächsten?
Robert Pfaller kritisiert falsche Solidaritätsforderungen.
Setzen Sie sich auch für die Rechte von Homosexuellen in Russland ein? Sehr bequem, mein unser Kolumnist. So können Sie nämlich geflissentlich die Probleme im eigenen Land übersehen.

PERSPEKTIVE:
«Die Zigeuner wurden als unser Gegenbild erfunden»

Die Freizügigkeitsregeln der EU haben dem Stereotypen des « Zigeuners » zu neuer politischer Brisanz verholfen. Gerade in Deutschland wird die Angst vor einer Masseneinwanderung geschürt. Der Kulturwissenschaftler Klaus-Michael Bogdal über die Wurzeln des europäischen Antiziganismus.


ANALYSE:
Wo ist hier bitte Links?
Warum ist eigentlich rechts da, wo der Daumen links ist? Wie lassen sich links und rechts voneinander unterscheiden? Und weshalb wird die eine Seite in unserer Kultur mit allem Linkischen, Falschen, die andere aber mit Recht und Gerechtigkeit verbunden? Lebensentscheidende Fragen, die nicht nur Philosophen seit mehr als 2000 Jahren den Kopf verdrehen. Eine Analyse von Florian Werner.

AUTORENDOSSIER:
Heidegger – Denker des Antisemitismus? 
Er ist der wirkmächtigste Philosoph des 20. Jahrhunderts. Doch bis heute wirft Heideggers Engagement für das NS-Regime Fragen auf, die in das Zentrum seines Denkens führen. Mit der Veröffentlichung seiner Denktagebücher entflammt die Debatte neu. Wie belastet ist seine Philosophie?

Inklusive einem Interview mit Peter Trawny, Herausgeber der « Schwarzen Hefte »
Zitat Trawny: « Heideggers philosophisches Erbe steht auf dem Spiel »

Und einem Essay von Chefredakteur Wolfram Eilenberger:
Zitat Eilenberger: « In den „Schwarzen Heften“ findet ein expliziter Anschluss von klassisch antisemitischen Vorurteilen und Heideggers Seinsgeschichte statt. Das ist ein Befund, der weit über alle bisher bekannten Verfehlungen hinausgeht. »

DIE PHILOSOPHEN:
Das Gespräch
Michael Hampe: « Ein gelingendes Leben braucht kein Konkurrenzdenken »
In seinen Werken sucht der Züricher Philosoph nach Wegen in ein gelingendes Leben und fordert ein radikale Reform des akademischen Philosophierens. Ein Gespräch über falsche Erkenntnisideale und musizierende Sokratiker

 

PDF| PI PHILOSOPHIE-MAGAZIN 3/2014

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