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Senatsförderung für das Kreuzberger Literaturhaus Lettrétage beantragt/Institution ist seit elf Jahren „Anker“ für freie Literaturszene

Berlin, 7. Juli 2017 – Das Berliner Literaturhaus Lettrétage hat für das kommende Jahr erstmals eine jährliche Regelförderung aus Senatsmitteln von 150 000 Euro beantragt. Damit will diese seit elf Jahren bestehende Institution in Kreuzberg zum ersten Mal zwei feste Personalstellen, eine Sicherung ihrer Mietkosten und die Honorierung der bislang ehrenamtlich tätigen Praktikanten ermöglichen.

Bisher wurden die Aktivitäten des Hauses fast ausschließlich von ehrenamtlichen Mitarbeitern gestemmt. Zudem entstehen dem Team erhebliche finanzielle Risiken, die sie persönlich tragen müssen. Diese ergeben sich unter anderem durch große Veranstaltungsprojekte sowie die räumliche Infrastruktur, die sie der freien Szene zur Verfügung stellen.

Prominente Vertreter aus der Kultur haben bereits ihre Unterstützung für dieses Anliegen zum Ausdruck gebracht, unter anderem Florian Höllerer, Joachim Sartorius und Elisabeth Ruge sowie viele Autorinnen und Autoren, unter ihnen Büchnerpreisträger Jan Wagner.

Die Lettrétage übt für die freie Literaturszene in Berlin eine wichtige Ankerfunktion aus: Sie bietet Autoren, Übersetzern, Literaturzeitschriften und unabhängigen kleinen Verlagen für ihre Veranstaltungen und künstlerischen Projekte einen zentral gelegenen Raum in Kreuzberg und begleitet diese Veranstaltungen durch Marketing, Kommunikation und Organisation. Darüber hinaus unterstützt sie die zumeist freiberuflichen Akteure durch kostenfreie berufspraktische Beratungen, zum Beispiel zur Auftragsakquise von Übersetzern und Lektoren oder zur Verlagssuche von Autoren. Durch lokale sowie internationale Netzwerkaktivitäten eröffnet sie ihnen die Möglichkeiten, sich als Einzelkämpfer im Literaturbetrieb besser zu vernetzen und Kooperationen einzugehen. Dazu gehört unter anderem der erste „Berliner Branchentreff“, den die Lettrétage im vergangenen Jahr mit großer Resonanz veranstaltete.

Neben ihren Netzwerkaktivitäten kuratiert das Team der Lettrétage auch eine ganze Reihe eigener Veranstaltungen, die sich vor allem durch ungewöhnliche neue Formate auszeichnen und das Modell des klassischen Literaturhauses weiterentwickeln. So wie zum Beispiel das jüngste Projekt CON_TEXT, das verschiedene Kunstgattungen kombiniert und dabei das Format der traditionellen Lesung radikal aufbricht.  Zu den eigenen Veranstaltungen zählen auch so aufwendige Projekte wie die 2016 organisierte dreimonatige Omnibus-Tour von Schriftstellern durch ganz Europa, hin zu abgelegenen und außergewöhnlichen Orten für Lesungen und Performances. Die Route ging von Helsinki im Norden über den Balkan und die Türkei bis nach Zypern.

 

Pressekontakt für die Lettrétage: Sabine Schaub,  Tel: 030 31 99 83 40, mobil: 0172 799 7566, s.schaub@nullschwindkommunikation.de