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Philosophie Magazin Heft 3/2018 ab 15. März im Zeitschriftenhandel

Berlin, 14. März 2018 – „Einfach leben“ – das klingt so leicht. Nach Gelassenheit, geistiger Weite. Nach Freiheit in der Beschränkung, nach Balance. Doch wer es versucht, scheitert schnell an den Realitäten des Alltags – und auch an sich selbst. Wie verzichten in einer Welt, die permanent Genüsse anpreist? Wie ausgeglichen sein, wenn die Ansprüche der anderen die innere Ruhe permanent stören?

Dossier
EINFACH LEBEN. WARUM IST DAS SO KOMPLIZIERT?

Svenja Flaßpöhler zeigt Wege in die Komplexitätsreduktion anhand der drei Grundkonzepte für das einfache Leben: Askese, Minimalismus, Authentizität

Philipp Felsch berichtet von seinem asketischen Selbstversuch im Kloster Ettal: Verzicht mit Maß

Gernot Böhme fragt: Woran erkennt man das Wesentliche? und erläutert, was die Wahrnehmung des eigenen Leibes mit einer authentischen Existenz zu tun hat.

Im Dialog zwischen Hilal Sezgin und Barbara Vinken geht es um die Die Kunst der Einfachheit und die Frage, ob die im ländlichen Rückzug oder in urbaner Geselligkeit zu suchen ist

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Weitere Themen:

„Wir brauchen einen aufgeklärten Patriotismus“ – das große Gespräch mit Thea Dorn:
In ihrem neuen Buch „Über Deutschland“ (Knaus, April) fragt sie, wie sich das Spezifische der deutschen Kultur ohne Blut-und-Boden-Ideologie denken lässt.
Zitate:
„Jedes Ich braucht eine Wir-Schicht. Ohne nationalkulturelle Komponente gibt es kein triftiges Wir.“

„Insofern vertrete ich doch auch einen Leitkulturbegriff, diesen aber allein mit Blick auf die Bildungs- und Kulturpolitik: Es gibt tatsächlich einige Bestandteile unserer Kultur, die besonderer Pflege bedürfen.“

Wo liegt die Grenze des Sagbaren? – Dialog zwischen Paula-Irene Villa und Robert Pfaller
Soll man die deutsche Nationalhymne geschlechtsneutral umdichten? Ist rücksichtsvolles Sprechen Ausdruck des sozialen Fortschritts? Oder blockieren Sensibilitäten die demokratische Debattenkultur?
Zitate:
„Nicht alles, was irgendjemand für ein Problem hält, verdient, ernst genommen zu werden. Gerade um den anderen als Subjekt ernst zu nehmen, muss man ihm zugestehen, sich in seiner Verletztheit auch irren zu können.“ (Pfaller)

„Die eigentliche Errungenschaft einer erwachsenen Öffentlichkeit besteht in der Erkenntnis, dass die Verwendung eines Begriffes in bestimmten Situationen daneben sein kann – und dass diese Bewertung nicht allein meiner souveränen Entscheidung obliegt.“ (Villa)


„Frauen sind die großen Verliererinnen der sexuellen Revolution“ –  Eva Illouz über #Metoo  
Die gegenwärtige Debatte um sexualisierte Gewalt zeigt, dass wir über die Revolution der 1960er-Jahre neu nachdenken müssen. Die französisch-israelische Soziologin und Philosophin über Weiblichkeit als Ware, #metoo und die Möglichkeit einer neuen Erotik
Zitat:
„Die Sexualität zu befreien, ohne die wirtschaftliche und politische Macht der Männer anzutasten, bedeutet, Frauen auf einem offenen und deregulierten sexuellen Markt in eine strukturell prekäre Lage zu bringen.“

Silicon Sowjets. Vom russischen Utopismus zum Tech-Kapitalismus – von Nils Markwardt
Google, Amazon und Co entdecken das Unternehmen Unsterblichkeit. So wie knapp 100 Jahre zuvor eine Gruppe sowjetischer Denker. Die Schriften dieser kommunistischen Philosophen und die Utopie des Silicon-Valley-Kapitalismus weisen erstaunliche Parallelen auf. Sie verraten viel über unsere Bereitschaft, Freiheit gegen Erlösung einzutauschen.
Zitat:
„Der Geist des kalifornischen Tech-Kapitalismus lässt sich erst vollständig verstehen, wenn man ihn vor der Folie seines kommunistischen Pendants liest.“

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Aktuelles:

Fahrverbot: Der Diesel in uns – Von Philipp Felsch
„Das moderne Individuum ist eines, dessen persönliche Integrität auf einem Mindestabstand zu seinem Nächsten beruht Ein eigenes Zimmer, die Möglichkeit, schriftlich zu kommunizieren oder auf der Straße die Interaktion mit Fremden zu minimieren.“

Waffen in den USA – Freiheit der Furcht – Von Dominik Erhard

Verteilungskämpfe – Streit um Essen – von Nils Markwardt.

 

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