logos Allemands

Im neuen Philosophie Magazin (4/14) finden sich unter anderem diese Themen:

TITEL-DOSSIER
Das Ich – Syndrom. Bin ich der wichtigste Mensch in meinem Leben?
Über 2000 Jahre predigten die Weisen unserer Kultur, das gute Leben zeichne sich dadurch aus, möglichst wenig an sich zu denken. Heute hingegen wird die permanente Selbstsorge zum Fundament einer wahrhaft ethischen Existenz erklärt. Worin liegen die Gründe für diese Entwicklung? Und ist ein verstärktes Selbstinteresse wirklich die Heilung – oder nicht vielmehr die Krankheit selbst?

Dem Narzissmus eine Chance
Warum unsere Generation längst nicht so verkommen ist, wie wir glauben – von Wolfram Eilenberger
Erkenne dein Selfie! Warum das Selbstporträt mehr ist als nur krankhafter Narzissmus – von Konrad Paul Liessmann
Die Nora-Problematik: Warum sich die Frage „Bin ich der wichtigste Mensch in meinem Leben?“ für Frauen grundsätzlich anders stellt  – von Svenja Flaßpöhler
Wie viel Ich tut mir gut? Die Schriftstellerin Julia Franck diskutiert mit dem Philosophen Dieter Thomä über die Abgründe der modernen Ich-Sucht

AKTUELLES
Im Kopf von Putin
Die Lage in der Ukraine spitzt sich immer weiter zu. Höchste Zeit, sich mit den geistigen Quellen der russischen Offensive auseinanderzusetzen. In seinem Reportageessay gewährt Michel Eltchaninoff tiefen Einblick in verschiedenste russische Denkschulen, die im Westen kaum bekannt  sind und uns Putins Bestrebungen besser verstehen lassen.

Zitate:
„Das Denken Putins baut auf drei Säulen auf: einer konservativen Doktrin alten Schlags zum Gebrauch im Inneren, einer von den Slawophilen geerbten Theorie des „russischen Weges“ und schließlich dem Projekt einer eurasischen Zukunft.“
„Die Aufgabe Russlands in der Nachfolge Iwan Iljins ( Anm: russischer Philosoph 1883-1954),  ist klar: Das Land soll zu einem Anziehungspunkt für die Antimodernisten in  aller Welt werden.“
„Putin hat unter den Philosophen seines Landes die imperialistischsten und antiwestlichsten ausgewählt. Die europäischen Entscheidungsträger täten gut daran, sie sich ebenfalls für die nächsten Ferien schenken zu lassen, um ihren neuen Gegner besser kennenzulernen.“

Wie faschistisch ist der Front National?
Am 25. Mai findet die Europawahl statt. Es besteht die Gefahr, dass der französische Front National diese Wahl gewinnt. Michel Eltchaninoff analysiert die Gründe für den Höhenflug der rechten Partei: „Ein postmoderner Faschismus mit einer neuen Sprachstrategie ist offenbar auf dem Vormarsch.“

Die Macht der Füße – wird die WM Brasilien ins Wanken bringen?
Anlässlich der bevorstehenden Fußball-WM zieht der Sportphilosoph Gunter Gebauer eine erhellende Parallele zwischen dem Spielstil und dem Politikstil der Brasilianer: „Auf dem Fußballfeld mag ein permanent vorwärtsströmendes Fließen ohne klare Umrisse, Grenzen und erkennbare Schwerpunkte ein Vorteil sein, in der Politik hingegen führen beständige Schlangenbewegungen zu Unmut und Frustrationen.“

Im Bann des Public Feeling
Hartmut Rosa, einer der führenden Soziologen und Beschleunigungstheoretiker, ist ab dieser Ausgabe neuer Kolumnist des Philosophie Magazins. In seiner ersten Kolumne beschäftigt er sich aus gegebenem Grund mit dem Public Viewing, das viele Zeitgenossen kritisch beäugen. Unser Kolumnist ist anderer Meinung:  Das Public Viewing „verwandelt die Welt in ein globales Resonanzsystem. Das ist nicht protofaschistisch. Sondern völkerverbindend.“ 
„Alles Verschwundene scheint anwesender als das Anwesende“
Die verschollene malaysische Maschine wurde immer noch nicht gefunden. Für tot erklären will die Regierung die verschwundenen Passiere dennoch nicht. Im Gespräch analysiert der Kulturtheoretiker Georg Seeßlen Sein und Nichtsein des „Verschollenen“.

HORIZONTE
Gibt es ein Recht auf Faulheit?
Eine in Zeiten grassierender Leistungsideologie eine drängende und provokante Frage. Der Schweizer Schriftsteller Lukas Bärfuss („Koala“) spricht mit dem Kulturtheoretiker Thomas Strässle („Gelassenheit“) über die Morbidität der Faulheit und ein Leben jenseits der Leistungslogik.

Zitate:
„Wir haben Techniken entwickelt, wie wir uns selbst Fesseln anlegen, um uns daran zu hindern, faul zu sein. Schulden sind ein solches Mittel.“ (Bärfuss)
„Die Faulheit setzt die bewusste Entscheidung voraus, sich der Endlosschleife aus Konsum und Arbeit zu widersetzen. Keine Faulheit ohne ein entschiedenes Nein.“ (Strässle)

„Wenn man schweigt, fängt ,es‘ zu sprechen an“  Gespräch mit Bernard Stiegler:
Ob digitale Revolution, Krise des Kapitalismus oder die Struktur des menschlichen Begehrens: Das Denken Bernard Stieglers ist den großen Fragen unserer Gegenwart verpflichtet. Den Weg zur Philosophie fand der Franzose im Gefängnis während einer langjährigen Haftstrafe

Zitate:
„Während meiner ersten Monate in der Zelle wurde mir klar, dass es am interessantesten war, nicht zu sprechen, sondern darauf zu achten, was in der Stille zu hören war.“
„Nach fünf Jahren im Gefängnis hat man alles verlernt, man kann nicht mal mehr eine Straße überqueren. Aber der Vorteil ist, dass man alles wie neu sieht. Es ist der Traum jedes Philosophen – oder auch jedes Malers.“
„Die digitalen Technologien stehen heute ausschließlich im Dienst von ökonomischen, konsumorientierten Imperativen und sind selbst hochgradig giftig geworden.“

Das BOOKLETT
Der Klassiker: Spinoza und die Lebenslust
In unserer vermeintlich liberalen Zeit herrscht eine Lustfeindlichkeit, die sich in Askesepratiken wie Diät- und Fitnesswahn genauso zeigt wie im Rauchverbot. Spinoza hingegen sah die menschlichen Begierden positiv, ja, gar als vernunftsfördernd an. Denn: „Begierde ist des Menschen Essenz.“
Mit einem einleitenden Essay von Michael Hampe und einem Auszug aus Spinozas Hauptwerk „Ethik“ als Sammelbeilage

 

PRESSEKONTAKT
Sabine Schaub, Schwindkommunikation, Knesebeckstr. 96, D-10623 Berlin, Tel: +49 – 030 31 99 83 20 s.schaub@nullschwindkommunikation.de, www.schwindkommunikation.de