„Thérèse in tausend Stücken“ erzählt die aufwühlende Geschichte einer jungen haitianischen Frau, die versucht sich aus bourgeoiser Enge und erstarrten Konventionen zu befreien. In Rahmen einer Lesung stellt Lyonel Trouillot seinen Roman vor.
Wann: 12. Oktober 2017, 18.15 Uhr
Wo: Burse zur Tulpe, Universitätsring 5, 06108 Halle/Saale
Eine Veranstaltung des Romanischen Seminars der Universität Halle in Kooperation mit dem Institut Francais Sachsen-Anhalt
Das Buch: Thérèse Médard, geborene Décatrel, Tochter aus gutem Haus und pflichtbewusste Ehefrau, entdeckt mit 26 Jahren ein zweites Ich an sich. „Die andere“ lässt sie ihre Ehe, ihre Familie und die Provinzstadt, in der sie lebt, eine Stadt, in der „selbst die Träume zur festgesetzten Zeit nach Hause müssen“, mit anderen Augen sehen und schockiert ihre Umgebung mit freimütigen Reden. Die Skandale häufen sich, Gräben reißen auf, eine Entscheidung wird unausweichlich … Ein „aufwühlender Roman (über) eine junge Haitianerin, die beschließt, ihrer Vergangenheit, ihrem Dorf, ihrem Elend den Rücken zu kehren, um ihre Seele, ihre Individualität wiederzufinden“ (Le Devoir, Montreal).
Der Autor: Lyonel Trouillot wurde 1965 in Port-au-Prince geboren, wo er noch heute lebt. Nach einem Jurastudium wandte er sich seiner Leidenschaft, der Literatur, zu. Er schreibt Lyrik und Prosa in kreolischer und französischer Sprache. Romane wie Straße der verlorenen Schritte (1996, dt. 2013), Jahrestag (2004, dt. 2012), Yanvalou für Charlie (2009, dt. 2016) und Die schöne Menschenliebe (2011, dt. 2014) machten ihn international bekannt und wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Als Mitglied und Sprecher des Collectif Non, einer Initiative von haitianischen Intellektuellen, gehörte er zu den wichtigsten Opponenten gegen das Regime von Jean-Bertrand Aristide. Lyonel Trouillot lehrt französische und kreolische Literatur an der Universität Port-au-Prince.
Pressekontakt: Margarete Schwind, E-Mail: ms@nullschwindkommunikation.de, Telefon: (030) 31 99 83 20