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In „Die Götter reisen bei Nacht“ taucht Louis-Philippe Dalembert in die Welt des Voodoo auf Haiti ein. Entstanden ist ein „magisch pulsierender“ (Süddeutsche Zeitung) und zugleich spannender Roman, der hinter die Kulissen des Voodoo-Kultes schaut. Im Rahmen einer Lesung stellt der Autor seinen Roman vor.

Wann: 14. September 2017, 19.00 Uhr

Wo: Institut Francais, Schillerstr. 11, 55116 Mainz
Lesung der deutschen Texte: Marina Buch, Eintritt frei

Das Buch: Wie kann man aus Haiti stammen und dennoch kaum eine Ahnung vom Voodoo haben? Das muss sich der Erzähler fragen lassen, als er sich bei einer Zeremonie blamiert. Schuld daran ist seine Großmutter, bei der er aufgewachsen ist und die ihn von diesem “Teufelszeug” fernzuhalten sucht. Die Neugier des Jungen stachelt das nur an: Warum lässt seine Tante ein Festmahl vergraben? Was steckt hinter der Krankheit und der wundersamen Heilung seines Onkels? Wie vollzieht sich eine “Rückkehr nach Guinea”? Um endlich nicht mehr als das “Unschuldslamm” zu gelten, über das sich alle lustig machen, plant er einen großen Befreiungsschlag. Die Sicht des Kindes, seine Fragen und Ängste, gehen in die des Erwachsenen über, der seine Erinnerungen Revue passieren lässt.

Ein amüsanter Roman in Dalemberts anspielungsreicher Sprache voll farbiger Gestalten und kreolischer Fabulierlust und eine Reise in eine hierzulande kaum bekannte Kultur. Hinter den spannenden und komischen Situationen scheinen immer wieder die Themen auf, die Dalembert besonders teuer sind: Das “Zeitenland” der Kindheit und seine Tabus, die Auseinandersetzung mit den eigenen Wurzeln, das Vagabundentum.

Ausgezeichnet mit dem Literaturpreis der Casa de las Americas 2008.

Der Autor: Louis-Philippe Dalembert, Journalist, Lyriker und Romancier, wurde 1962 in Port-au-Prince geboren. Seine literarische Begabung zeigte sich schon früh: Von der Veranda der Familie aus waren die Filme des nahegelegenen Freilichtkinos zu sehen. Da der Ton nicht zu hören war, improvisierte er die Dialoge. Später machte er sich mit Werken wie L’autre face de la mer (Paris, Stock, 1998, deutsch Jenseits der See, Kehl, litradukt 2008), Rue du Faubuourg Saint-Dénis,(Monaco, Editions du Rocher, 2005) oder Noires blessures (Paris, Mercure de France, 2011) einen Namen. Louis-Philippe Dalembert, der sich selbst als Vagabund bezeichnet, spricht sieben Sprachen, bereiste die Welt und lebt heute zwischen Paris, Rom und Port-au-Prince. 2010 hielt er sich im Rahmen des Künstlerprogramms des DAAD in Berlin auf, 2014 in der Künstlervilla Waldberta bei München.

 

Pressekontakt:  Margarete Schwind, E-Mail: ms@nullschwindkommunikation.de, Telefon: (030) 31 99 83 20