Das neue Buch „Bewohner“ (Dörlemann Verlag) von Christoph Held geht einer Krankheit nach, die jeden betrifft – aus der Nähe oder Ferne, aus Erleben oder Berichten. Das Nicht-Erkennen-Können des eigenen Zustands gehört zum Erscheinungsbild der Demenz. Angehörige nehmen oft veränderte Gewohnheiten wahr, ohne sie deuten zu können. Christoph Held hat über viele Jahre in Alters- und Pflegeheimen solche Veränderungen beobachtet. Seine „Aufzeichnungen“ erzählen einfühlsam und klar von Bewohnern, die es so nicht gegeben hat, aber alles andere als erfunden sind.
Wann: 5. Oktober 2017, 18.00 Uhr
Wo: Ehemaliges Jüdisches Waisenhaus, Berliner Straße 120-121 (Zugang über den Bibliothekseingang), 13187 Berlin
Moderation: Dr. Thomas Sparr (Suhrkamp Verlag Berlin)
„Da schnurren Menschen zu großen Charakteren zusammen und wären morgen schon weg, entsorgt, wäre da nicht einer, der sie zu ihren stillstehenden, unendlich aufhebenswerten Lebzeiten auf Papier festhielte, in lebendiger Schrift. Man vergisst sie nicht, die Schauspielerin, die Wirtin, den bösen Mann – diese Masken bleiben, denn sie sind auf unerhörte Weise wahr, wahrer, als ihre Träger ‚im Leben‘ sein durften. Ein hoch professionelles und zugleich tief bewegendes Geschenk. Das ist ganz groß.“