War Stella Goldschlag Täterin oder Opfer? Der Autor Karl Alich ist dieser Frage in seinem Roman Freispruch für Stella Goldschlag  nachgegangen, das besonders die persönliche Tragik der Person Stella Goldschlag in einem ideologisch und juristisch zerrissenen Deutschland mitfühlend erzählt. Im Literaturhaus Berlin spricht er mit Shelly Kupferberg und Micha Brumlik über sein neues Buch.

Wann: Mittwoch, 8. Februar 2023, 18:30 Uhr

Wo: Literaturhaus Berlin, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin
Eintritt frei, Anmeldung erbeten unter: ms@nullschwindkommunikation.de

Das Buch
2022 wäre eine Frau 100 Jahre alt geworden, um die in den letzten Jahren leidenschaftlich gestritten wurde. War die schöne blonde Jüdin damals Täterin oder selbst ein Opfer des Rassenwahns im Dritten Reich? Hat sie „als Jüdin andere Juden schuldhaft verraten“, wie das im Urteil des Schwurgerichts Moabit im Jahre 1972 suggeriert wird? War sie getrieben von der Sorge, ihre Eltern vor der Deportation nach Auschwitz zu retten oder hatte sie andere Motive? Hatte sie überhaupt rationale Motive oder wollte sie selbst erlittene Qualen auch anderen zufügen?

Karl Alich ist den Spuren des Gerichtsverfahrens von 1972 nachgegangen, weil er eine „besondere moralische Verantwortung“ fühlt, die Goldschlag vor ihrem Suizid 1994 mit ihrem einzigen Interview hinterlassen hatte. Im Bewusstsein dieser Verantwortung entwirft er ein Leben, wie Stella Goldschlag es sich nach dem Ende der Nazi-Herrschaft gewünscht hätte, wie sie es aber in einem von Nazi-Richtern dominierten Land nicht leben durfte.

Der Autor
Karl Alich, 1948 in Potsdam geboren, hat nach seinem Freikauf durch die Bundesrepublik von 1972 bis 1978 Rechtswissenschaften an der FU Berlin studiert und ist seit 1980 in Berlin-Wilmersdorf als Anwalt tätig.

 

Pressekontakt:
Margarete Schwind T: 09391 91 331 91 // 0171 991 7714, E-Mail: ms@nullschwindkommunikation.de