Europäischer Komponistenpreis 2015 geht an Sinem Altan (Türkei)
Regierender Bürgermeister der Stadt Berlin vergibt Auszeichnung im Rahmen von Young Euro Classic / Publikumsjury kürte die Komposition „Hafriyat – Earthwork“ aus insgesamt neun nominierten Ur- und Erstaufführungen
Berlin, 23. August 2015 – Der Europäische Komponistenpreis 2015 geht an die türkische Künstlerin Sinem Altan für ihr Werk „Hafriyat – Earthwork“ das im Rahmen von Young Euro Classic 2015 in Berlin uraufgeführt wurde.
Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wird jährlich vom Regierenden Bürgermeister der Stadt Berlin für die beste Ur- oder Deutsche Erstaufführung des Festivals vergeben. Der Preis wurde heute (23.8.) durch Gerd Kronmüller, Referatsleiter Auslandsangelegenheiten des Landes Berlin, öffentlich überreicht. Mit dabei war unter anderen auch der Georgier Giya Kancheli, der zu den einflussreichsten Komponisten der Gegenwart gehört.
Die Sieger-Komposition wurde am 16. August durch die Nationale Jugendphilharmonie der Türkei erstmals öffentlich gespielt und hatte im Publikum Begeisterungsstürme ausgelöst. Gekürt wurde die Komponistin von einer 11-köpfigen Publikumsjury, die von der Musikvermittlerin Lea Philippa Heinrich, geleitet wurde.
Unter den neun Kompositionen, die im Wettbewerb standen, waren drei Uraufführungen zu hören und sechs Deutsche Erstaufführungen. Weitere teilnehmende Komponisten kamen unter anderem aus Israel, Großbritannien, China, der Mongolei, Norwegen, Portugal und der Ukraine.
Die Jury begründete ihre Wahl mit der Kraft des Werkes, die nicht reißerisch wirkt: „ So dicht und abwechslungsreich wie es ist, schöpft es seine Kraft nur aus der Musik heraus. Es ist eine emotionale und motorische Wucht, die uns mitreißt ohne reißerisch zu sein. Sinem Altan hat es geschafft, in ihrem Werk eindrucksvolle Bilder zu gestalten und: sie hat uns die Kraft der Erde spüren lassen.“
Sinem Altan stammt aus Ankara und lebt heute in Berlin. Schon als junges Mädchen gewann sie in der Türkei wie in Deutschland Erste Preise als Pianistin und Komponistin, als elfjährige Jungstudentin wurde sie an die Hochschule für Musik Hanns Eisler aufgenommen. Die Künstlerin erweist sich als ungemein vielseitig: An der Neuköllner Oper wirkte sie als „Composer in Residence“, für das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) vertonte sie mehrere Geschichten des türkischen Till Eulenspiegels „Keloğlan“, und für das Amsterdamer Oper komponierte sie 2011 eine Neufassung von Verdis „Aida“ mit Gospelchor und orientalischer Percussion. 2013 wurde ihr Konzert für Bağlama (türkische Laute) und Symphonieorchester erfolgreich im Konzerthaus Berlin uraufgeführt.
Der Komponistenpreis 2014 ging an die usbekische Künstlerin Aziza Sadikova für ihr Werk „Brief Scherben“, eine Uraufführung im Rahmen von Young Euro Classic.
Am 23. August ging Young Euro Classic – mit einer außergewöhnlich bewegenden musikalischen Friedensbotschaft zu Ende. Ein eigens für das Abschlusskonzert gegründetes Friedensorchester, das aus 80 jungen Musikern aus der Ukraine, Russland, Armenien und Deutschland besteht, spielte die 9, Symphonie von Ludwig van Beethoven. Dirigent des Abends war Enoch zu Guttenberg, Das Festival gilt als die weltweit wichtigste Plattform für den internationalen Orchesternachwuchs und die europäische klassische Musiktradition. In diesem Jahr waren 1.500 junge Künstler aus über 40 Nationen dabei, unter anderem aus Russland, der Ukraine, Georgien, Rumänien, Türkei, England, Niederlande, Norwegen, Schweden, Portugal, Israel, China und Deutschland.
Mehr Informationen zum Festival unter: https://www.young-euro-classic.de/presse/pressemeldungen/
Im Wettbewerb 2015 standen: |
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Ziv Cojocaru |
Links. Metamorphorsis |
Young Philharmonic Orchestra Jeusalem Weimar |
6. August |
Zulan |
Mountain |
Bundesjugendorchester |
9. August |
Tansy Davies |
Re-Greening |
National Youth Orchestra of Great Britain |
10. August |
Pedro Lima Soares |
Noch einmal. Ewiger Abschied |
Jovem Orquestra Portuguesa |
12. August |
Knut Vaage |
Symphonie „Stagnation“ |
Tschaikowski Musikakademie Kiew |
14. August |
Jewgen Stankowitsch |
Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 |
Tschaikowski Musikakademie Kiew |
14. August |
Zhao Lin |
Duo Konzert für Cello, Sheng und Orchester |
Guangzhou Youth Orchestra |
15. August |
Sinem Altan |
Hafriyat – Earthwork |
Jugendphilharmonie der Türkei |
16. August |
Kontakt: Sabine Schaub, 030 31 99 83 40, mobil: 0172 799 7566, s.schaub@nullschwindkommunikation.de