Berlin, 11. Juli 2013 | Titel-Dossier des Sommerheftes: Entscheidet der Zufall mein Leben?
Ob Glück in der Liebe oder Absturz beim Wandern: Zufälle sind unberechenbar und deshalb machen sie Angst. Was, wenn ich nie die Liebe des Lebens finde? Oder mich schon morgen eine schreckliche Krankheit ereilt? Big Data, Partnerbörsen und Genanalysen sollen uns helfen, den Zufall zu beherrschen, zu kalkulieren. Der aktuelle Überwachungsskandal zeigt, dass die auch auf staatlicher Ebene geschieht. Dennoch: Aus der Welt schaffen lässt sich das Unvorhersehbare selbst durch die ausgefeiltesten Algorithmen nicht. Bis heute steht der Zufall, das metaphysische Rätsel an sich, für die tiefsten Kränkungen unseres Selbstbilds. Hätte nicht auch alles ganz anders kommen können? Wie wurde ich zu dem, der ich bin? Habe ich mein Leben wirklich in der Hand – und wäre das überhaupt wünschenswert?
PDF | PHILOSOPHIE MAGAZIN 5/13