Druck

Yevgenia Belorusets und Charlotte Warsen im Literaturhaus Lettrétage 

Berlin, 16. Juli 2017 – Ein zentral gelegener Park in Kiew, in dem sich der kriegerische Konflikt in der Ostukraine in die alltägliche Kulisse der Stadt mischt: Das ist der Ort, zu dem die bildende Künstlerin Yevgenia Belorusets (Ukraine/Deutschland) und die Dichterin Charlotte Warsen (Deutschland) ihre Berliner Besucher*innen führen wollen.

Die Künstlerinnen, die sich in ihrer Praxis zwischen Literatur, bildender Kunst und politischem Aktivismus bewegen, entwickeln für die Dauer eines Abends gemeinsam eine Versuchsanordnung, in der das Publikum in den Dialog zwischen ihren Arbeiten einbezogen wird. Die fotografische Serie von Yevgenia Belorusets, die in Momenten der Eskalation des Krieges im Osten der Ukraine entstand, und die Texte von Charlotte Warsen erkunden die Möglichkeiten und Grenzen der Worte und Bilder zwischen politischen Ängsten, solidarischen und poetischen Gesten. (Wie) lässt sich gegen Ansprüche des Dokumentarischen eine Zone des Träumerischen behaupten? Gerade dann, wenn so vieles in den fortlaufenden Ereignissen undeutlich, traumatisch und entfremdend bleibt – oder weit entfernt scheint?

DIENSTAG, 5. SEPTEMBER 2017, 20 – 23 Uhr
Ausstellung und Führung
WAR IM PARK / KRIEG IM PARK  
von Yevgenia Belorusets (Bildende Kunst, Ukraine/Deutschland) und Charlotte Warsen (Malerei, Lyrik, Deutschland)

Lettrétage Berlin
Veranstaltungsreihe CON_TEXT 2017
Mehringdamm 61
10961 Berlin

Yevgenia Belorusets lebt als Künstlerin und Autorin in Kiew und Berlin. Sie ist Mitbegründerin und Herausgeberin der ukrainischen Zeitschrift für Kunst und Literatur „Prostory“ und Mitglied der Kuratorengruppe „Hudrada“. Die Künstlerin arbeitet mit den Medien Video, Fotografie und Installation, ihre Arbeiten befinden sich an der Schnittstelle von Kunst, Literatur und Aktivismus. Seit 2014 engagiert sie sich in sozialen Initiativen im Osten der Ukraine.  Zahlreiche internationale Ausstellungen, u.a. in der Gedenkstätte Berliner Mauer sowie auf der 56. Biennale in Venedig. „Die Siege der Besiegten“ wurde 2016 in Kiew gezeigt. https://lettretage.de/Lettretagebuch/yevgenia-belorusets-2/

Charlotte Warsen ist Dichterin, Malerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt ‚Kulturtechnik Malen‘ an der Düsseldorfer Kunstakademie. Sie promoviert in der Philosophie und organisierte mit Freunden die Veranstaltungsreihe Politik der Lyrik im Theater Vierte Welt und im Studio Я des Maxim-Gorki-Theaters. Ihr erstes Buch ‚vom speerwurf zu pferde‘ erschien 2014. Für ihre Gedichte erhielt sie 2016 den GWK-Förderpreis für Literatur, 2017 ein Arbeitsstipendium des Berliner Senats.  https://lettretage.de/Lettretagebuch/charlotte-warsen-2/

Die Veranstaltungsreihe CON_TEXT versucht das Format „Lesung“ neu zu denken. Ausgehend vom literarischen Text entwickeln die Künstler-Tandems interdisziplinäre Formate und thematisieren dabei den Prozess der gemeinsamen Arbeit. Die so entstehende literarische Veranstaltung wird als ein eigenes, weit über die bloße Textpräsentation hinausgehendes künstlerisches Werk begriffen. Die Künstlerinnen und Künstler arbeiten ohne inhaltliche Vorgaben; der Prozess ist ergebnisoffen. https://lettretage.de/Lettretagebuch/termine/

Die Reihe wird gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

 Sen_KuEu_logo_quer

Die Lettrétage setzt als unabhängiges Literaturhaus in Berlin mit kuratierten, internationalen Projekten seit 2006 innovative Impulse. Die Erprobung neuer Formen der Produktion und Präsentation von Literatur steht dabei im Mittelpunkt. Darüber hinaus bietet die Lettrétage der lebendigen, vielfältigen und vielsprachigen Literaturszene der Stadt einen Raum für deren eigene Veranstaltungen, Ideen und Konzepte. Die Lettrétage engagiert sich für eine bessere Förderung der freien Szene und schafft Beratungs- und Vernetzungsangebote für die Freiberufler der Literaturbranche. Sie versteht sich als Ankerinstitution der freien Literaturszene Berlin.

 

Pressekontakt:
Sabine Schaub, Tel: 030 31 99 83 40, mobil: 0172 799 7566, s.schaub@nullschwindkommunikation.de