Die 42. Ausgabe des Magazins agora42 trägt den Titel „42“. Das philosophische Wirtschaftsmagazin erscheint am 28. September 2018.
Berlin/Stuttgart, 28. September 2018.- Zehn Jahre nach der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers befasst sich „Das Philosophische Wirtschaftsmagazin“ mit der IDEOLOGIE, die zur Finanzkrise geführt hat. Eines scheint den Machern sicher: „Diese Krise ist nicht einfach nur eine weitere Krise, nicht nur eine Krankheit, die man bald überstanden hat. Sie läutet einen Epochenwechsel ein.“
Thomas Vogel, Professor für Erziehungswissenschaft in Heidelberg, zufolge „verfehlt (unser) Wirtschaftssystem mittlerweile fundamentale Zielsetzungen gesellschaftlichen Zusammenlebens: Es überfordert die Menschen, lässt sie im Zustand permanenter Unzufriedenheit zurück und zerstört gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen.“
Michael Hampe, Professor für Philosophie an der ETH Zürich, sieht den gesellschaftlichen Umkehrpunkt überschritten: „Nicht-narzisstische, kooperative, mitfühlende, vor Selbstdarstellung zurückschreckende und sich selbst zurückhaltende Persönlichkeiten werden zu Außenseitern.“
Ulrike Guérot und Robert Menasse machen mit dem Balcony Project einen radikalen Vorschlag zur Neukonzeption Europas. agora42 druckt Auszüge ihres Manifests ab, das am 10. November 2018, hundert Jahre nach Ende des 1. Weltkriegs, von (Theater-)Balkonen und auf öffentlichen Plätzen in ganz Europa verlesen wird.
Die Jenaer Philosophin Peggy Hetmank-Breitenstein fragt im Interview: „Wer möchte heute eigentlich in einer der nächsten Generationen leben? Ich nicht. Ist das nicht finster?“
Der Postwachstumsökonom Niko Paech, Uni Siegen, erteilt dem Traum vom „grünen Wachstum“ eine klare Absage: „Alle bislang bekannten grünen Technologien lösen keine ökologischen Probleme, sondern transformieren diese nur in eine andere physische, räumliche, zeitliche oder systemische Dimension.“
Die Philosophin und Autorin Ariadne von Schirach sagt im Interview: „Wir haben in unserer Wohlstandsgesellschaft kein ‚objektives‘ Problem, also beispielsweise zu wenig zu essen, sondern ein Sinn-Problem. Wir haben sehr viel ‚Was‘ und sehr wenig ‚Warum‘.“
Philippe Merz, Geschäftsführer der Thales-Akademie, kritisiert den Rückzug vieler Menschen in ihre Filterblase: „Wenn wir diesen Weg des Neo-Biedermeier fortsetzen, was hält uns perspektivisch dann noch als Gesellschaft zusammen?“
Richard David Precht, Philosoph und Beirat der agora42, zur Frage, wie er sich eine gelingende Zukunft vorstellt: „Wir werden die Humanität und das Soziale in den Mittelpunkt unseres Lebens stellen und nicht den Profit, den Konsum und die Technik.“
Konkrete Hinweise für den Übergang in eine zukunftsfähige Wirtschaft liefert der Publizist und Commons-Aktivist Hans E. Widmer: „Bevor wir smart schrumpfen können, müssten wir es zuerst schaffen smart zu wachsen.“
agora42 wurde ein Jahr nach der Bankenkrise von Frank Augustin und Wolfram Bernhardt in Stuttgart gegründet. Tanja Will kam 2013 dazu. Der Titel spielt an auf Douglas Adams The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy. agora42 erscheint viermal pro Jahr. Erhältlich in den Bahnhofs- und Flughafenbuchhandlungen in Deutschland. 98 Seiten, 9,80 /13,90 CHF. www.agora42.de
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