Gesellschaftlicher Wandel? Sprechen wir drüber 
Januar-Ausgabe agora42 jetzt im Handel

Berlin / Stuttgart Januar 2018 – Warum ist der Glaube an Fortschritt, Wohlstand und Demokratie weithin zerbrochen? Vielleicht weil viele empfinden, dass es so nicht mehr weitergehen kann, und trotzdem Stillstand vorherrscht. Das Krisenbewusstsein hingegen wächst: Wirtschaftswachstum? Unverantwortlich! Folgenlose Bedürfnisbefriedigung? Undenkbar! Der Markt wird es schon regeln? Naiv! Aber warum regen sich so wenige über die Verhältnisse auf? Wo sind die neuen Ideen für eine Gesellschaft, die sich grundstürzend verändert?

In der neuen Ausgabe des Magazins für Wirtschaftsphilosophie „agora42“ finden sich diese neuen Ideen. Das verblüffende daran: Sie sind gar nicht alle neu. Es sind Interviews aus den letzten zehn Jahren (Jubiläum!!!). Und die zeigen, wie erschreckend wenig sich seitdem getan hat und wie relevant die Beiträge gerade heute sind. Unter anderem dabei: Gesine Schwan (2009) Richard David Precht(2010), Reinhold Messner (2011), Margarete Mitscherlich (2012), Sahra Wagenknecht (2012)  Heinz Bude (2017) Robert Habeck (neu) und David Graeber („Bullshit Jobs“, neu)

Heft 1/2019 (Januar) enthält unter anderem folgende Beiträge:

Kapitel PHILOSOPHIE

„Im Herzen bin ich Anarchist“ – Reinhold Messner, Bergsteiger, Grüner, Bauer, Berater
Zitat:
„Der selbstbestimmte Mensch ist der wirklich freie Mensch. Nietzsches Übermensch – nicht falsch verstanden! – ist genau dieser selbstbestimmte Mensch.“

 

Kapitel WIRTSCHAFT

 „Der Kapitalismus ist ein totales System“Ulrike Herrmann, Bankkauffrau, Philosophin, taz-Wirtschaftskorrespondentin
…und Eingriffe haben immer ungeplante Auswirkungen“
Zitat:
„Man braucht also einen starken Staat, um den Kapitalismus optimal zu steuern. Was allerdings wahr ist: Gerade dieser perfektionierte Kapitalismus würde zu großen ökologischen Problemen führen, weil mit einem starken Wachstum zu rechnen wäre.“ 

This time is different! – über die Finanzmarktkrise und Verantwortung – Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz, Honorarprofessor in Frankfurt
Zitate:
„Das System ist sehr stark auf den Shareholder-Value und auf kurzfristige Gewinne ausgerichtet und führt dazu, dass selbst kluge Manager in überhitzte Märkte investieren. Aus diesem Grund halte ich es für unabdingbar, dass man das ganze Risikomanagement wie zum Beispiel die Kapitalanforderungen, die Rating- und Aufsichtsfunktion überarbeitet und damit diesen Wettbewerbsdruck in Aufschwungphasen zügelt.“

„Die übermächtige Doktrin, dass der Markt sich selbst reguliert, ist erst mal ad acta gelegt worden.“

Arbeit über alles?David Graeber, London School of Economics and Political Science.
Zitat:
„Tatsachlich stelle ich mir auch die Frage, ob „Kapitalismus“ noch die richtige Bezeichnung für unsere Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ist – auch vor dem Hintergrund, dass es nicht in das Bild des Kapitalismus passt, dass gewinnorientierte Unternehmen Geld für Mitarbeiter zahlen, die gar nicht gebraucht werden.“

 

Kapitel POLITIK

„Wir müssen uns den Politiker als glücklichen Menschen vorstellen“ – Robert Habeck, Politiker und Philosoph
Zitate:
„Politik lebt vom Glauben, dass Veränderung möglich ist. Gibt man den auf, erodiert das Vertrauen in Demokratie.“

„Bei null anfangen ist philosophisch eine Schimäre und lebenswirklich gar nicht attraktiv.“

 

Kapitel LEBEN

Wer keine Angst hat, hat auch keine Zukunft – Heinz Bude, Soziologe und Philosoph
Zitate:
„Angst ist für mich also nicht nur ein Affekt, sondern in Begriffen der Angst wird deutlich, was Menschen wichtig ist und wovon sie sich bedroht fühlen.“

„Die Zukunft, an die wir glauben können, die kostet uns etwas.“

„Sex muss schon sehr gut sein, um den Vergleich mit neuer Arbeit auszuhalten“ – Frithjof Bergmanm, Philosoph, Princeton, Stanford, Chicago, Berkeley
Zitate:
„Es geht bei der Neuen Arbeit nicht darum, nur das zu tun, zu dem man gerade Lust hat… Man sollte es dazu bringen, dass diese Frage (welche Arbeit man wirklich tun will, anm. Red.) wenigstens einmal gestellt wird. Und dass man die Arbeit, die man verrichtet, danach beurteilt.“

„Wir haben die Technologie, die es uns ermöglichen könnte, mit sehr wenig Anstrengung, sehr wenigen Ressourcen und sehr geringem Zeitaufwand einen sehr großen Wohlstand zu erzeugen.“

 

PRESSEKONTAKT
Sabine Schaub, Tel: +49 – 030 31 99 83 20, E-Mail: s.schaub@nullschwindkommunikation.de