Für einen außergewöhnlichen Umgang mit Corona // Anregungen von Professor Peter Warschawski für den Umgang mit Herausforderungen

Berlin, 22. April 2020 – Das Coronavirus stellt uns vor eine Herausforderung, für deren Bewältigung kaum jemand die notwendige Erfahrung hat. Der Wille, das Beste zu tun, ist groß, doch wie stellt man die ersehnte Ausgeglichenheit im Leben wieder her, um intakt durchzukommen? Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen, um sie zu bewältigen. Was also ist für uns der nützlichste Umgang mit dem heutigen Zustand?

Es gilt, sich an vier Grundsätze zu halten:

1. Die Akzeptanz, dass die Dinge immer so sind, wie sie sind

2. Die Antwort auf die Frage: „Gegeben, dass es so ist, wie es ist: Was will ich jetzt, dass positiv geschehen soll?“

3. Die Klarheit darüber, was unabdingbar ist, um mein Ziel zu erreichen

4. Die Bereitschaft, nicht zu kämpfen oder Recht haben zu wollen oder zu hadern, sondern das Ziel (Punkt 2) leidenschaftlich zu verfolgen.

Halten wir uns an diese vier Grundsätze, so entfaltet sich ein wunderbares und äußerst praktisches Szenario:
Akzeptieren wir zuerst, dass das Coronavirus da ist und nicht gleich wieder weggehen wird. Das Leben geht nicht einfach so weiter, wie wir es gewohnt sind. Dabei wollen wir festhalten, dass Akzeptanz nichts damit zu tun hat, ob uns die Veränderung gefällt oder nicht. Es ist einfach so, wie es ist!

Akzeptieren wir auch mögliche, im ersten Moment beängstigende Auswirkungen des Coronavirus, wie Kurzarbeit, drohender Jobverlust oder gar die Schließung des Unternehmens.
Danach wollen wir akzeptieren, dass das Virus auf eine uns nachgerade unbekannte Weise ansteckend ist. Und schließlich wollen wir akzeptieren, was die Ansteckungsgefahr an dem Ort ist, an dem wir uns im Moment befinden.

Wenn wir willens sind, das alles so wie es ist zu akzeptieren – ohne Kampf, ohne Hadern, ohne Ärger -, dann haben wir die Freiheit und die freigesetzte Energie, um uns die Frage nach den positiven Zielen, die wir erreichen wollen, zu stellen.

Zwei werden sich ganz natürlich zeigen: Erstens, die Ansteckungsgefahr für uns und andere weitestmöglich zu eliminieren; und zweitens, die gegebenen Umstände kreativ zu nutzen, um für uns und andere etwas Positives zu erreichen.

Bei jeder Zielsetzung ist es wichtig zu klären, ob uns das unabdingbar Notwendige dazu zur Verfügung steht. Hätten wir z.B. das Ziel, das Virus SOFORT zu bewältigen und den gewohnten Alltag SOFORT wiederherzustellen, würde uns das Unabdingbare dazu fehlen. Das Virus wird verschwinden, aber nicht sofort.

Um die Ansteckungsgefahr weitestmöglich zu eliminieren, steht uns jedoch die gesamte medizinische und epidemiologische Information zur Verfügung, die uns die Gesundheitsbehörden vermitteln. Wir müssen uns nur daran halten, ohne zu kämpfen, zu meckern oder zu hadern. So kommen wir mit Ausgeglichenheit und Freiheit ans Ziel, anstatt mit Ärger und Depression.

Um die gegebenen Umstände kreativ zu gebrauchen und damit für uns und andere etwas Positives zu schaffen, können wir uns die Zeit und das gewisse Maß der Handlungsfreiheit nehmen, die wir jetzt haben. Wir können uns fragen, was ist es, was wir am liebsten für uns, unsere Familie, unsere Nachbarn und für die weitere Gesellschaft tun wollen, damit Freude und Ausgeglichenheit entsteht.

So viele Möglichkeiten kommen uns in den Sinn, wie beispielsweise mit unseren Partnern oder Kindern Gespräche zu führen, wozu sonst oft die Zeit fehlt. Wir können entferntere Familienmitglieder und Freunde anrufen, um zu schauen, wie es ihnen geht, wie wir behilflich sein können, oder um einfach Gedanken auszutauschen. Endlich können wir all das aufräumen, was wir schon immer aufräumen wollten, oder Projekte angehen, die wir schon immer ausführen wollten.

Und sollten wir auf Kurzarbeit reduziert sein oder sogar einen Jobverlust befürchten, so haben wir die Gelegenheit uns zu fragen: Welche andere, neue, ungewöhnliche Weise des Geldverdienens steht uns zur Verfügung oder können wir kreieren? Da tun sich ganz neue, ungeahnte Möglichkeiten auf! Wie wäre es mit Pläneschmieden für die Zeit wenn das Ganze vorbei ist? Es ist aufregend, auf diese Weise kreativ zu sein!

Gehen wir auf diese außergewöhnliche Weise mit dem Coronavirus um und übernehmen die Verantwortung dafür, etwas Positives daraus zu machen, dann schaffen wir für uns und unsere Umwelt etwas in der Tat Außergewöhnliches. Wir fühlen uns nicht als Opfer, sondern als Meister der Situation und als Schöpfer von etwas Gutem, das wir in die Welt setzen.

Der Autor
Peter Warschawski ist Dr. phil. in Angewandter Psychologie (Universität Zürich) sowie Master of Education und Master of Arts in Psychologie (Johns Hopkins University, Baltimore, USA). Als Professor lehrte er an der University of Maryland School of Medicine und der Baltimore Hebrew University. In Baltimore führt er eine Privatpraxis für Kontextuelle Psychotherapie, deren Methode er in den letzten 30 Jahren laufend weiterentwickelt hat. Mit seinem Unternehmen DR. WARSCHAWSKI, LLC berät und coacht er Spitzenmanager, Berufssportler und Künstler. Er hält Seminare und Vorträge über Persönlichkeitsentwicklung und Unternehmensführung in den USA und in Europa. Peter Warschawski lebt mit seiner Familie in Baltimore, Maryland.

Seit über 20 Jahren leitet er die von ihm entwickelte Seminarreihe „Überwinden eigener Grenzen“. Im Mai erscheinen dazu erstmals seine Leitgedanken als Buch:

Peter Warschawski
Alles außer gewöhnlich! Was passiert, wenn Sie eigene Grenzen überwinden
19,80 Euro
JerryMedia Verlag Zürich, 2020
ISBN: 978-3952508305

 

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