Mein Lachen und Weinen. Maryse Condés Kindheitserinnerungen endlich auf Deutsch
Berlin/Trier, im Oktober 2020 – Maryse Condé, die große Erzählerin aus der Karibik, ausgezeichnet mit dem alternativen Nobelpreis, erzählt von ihrer Kindheit im Guadeloupe der zu Ende gehenden Kolonialzeit.
Maryse Condé
Mein Lachen und Weinen. Wahre Geschichten aus meiner Kindheit
Aus dem Französischen von Ingeborg Schmutte
Softcover, 149 Seiten
13,00 Euro
Litradukt Verlag, Trier
ISBN 978-3-940435-35-4
ET: 1. Oktober 2020
Maryse Condés autobiographische Bücher gehören zu ihren besten und bekanntesten Werken. Wie in Victoire (Litradukt 2011) und Das ungeschminkte Leben (Luchterhand, Frühjahr 2020) erweist sich Maryse Condé auch in den Erinnerungen an ihre Kinder- und Jugendjahre Mein Lachen und Weinen (Le coeur à rire et à pleurer, 1999) als scharfe Beobachterin und unterhaltsame Erzählerin. Maryse Boucolon wächst in den vierziger und fünfziger Jahren in einer Familie der schwarzen Oberschicht in Pointe-à-Pitre, der größten Stadt Guadeloupes, auf. Früh macht sie Erfahrungen mit den Klassen- und Rassenkonflikten auf den französischen Antillen gegen Ende der Kolonialzeit und gerät mit ihren Eltern in Konflikt, die ihr „entfremdet“ vorkommen. Siebzehn Erzählungen voller Humor und menschlicher Wärme. Ob Maryse Condé von Freundschaft und erster Liebe, von Schulerfahrungen oder verlorenen Paradiesen, von verstörenden oder interessanten Begegnungen erzählt, stets werden hinter dem Persönlichen die soziale Wirklichkeit und die großen Fragen der Zeit sichtbar.
Die Autorin
Maryse Condé, geboren 1937 in Pointe-à-Pitre, studierte an der Sorbonne. Mit ihrem ersten Mann, dem Schauspieler Mamadou Condé, lebte sie in Westafrika, wo sie zu ihrem Bestseller Segu (Kiepenheuer 1988, Original Ségou 1984) angeregt wurde. In den siebziger Jahren promovierte sie über Stereotypen von Schwarzen in der karibischen Literatur und lehrte anschließend bis 2002 an der Columbia University in New York. 1993 erhielt sie als erste Frau den Puberbaugh-Preis. Weitere bekannte Werke sind etwa Das verfluchte Leben (Hammer 1995, Original: La vie scélérate, 1987) und Insel der Vergangenheit (Dromer, 2001, Original Désirada, 1997). Sie lebt heute im südfranzösischen Gordes. 2018, in dem Jahr, in dem der reguläre Nobelpreis für Literatur nicht vergeben wurde, wurde ihr der alternative Nobelpreis verliehen.
Der Verlag
Litradukt, gegründet 2006, seit 2012 in Trier ansässig, ist ein auf karibische Literatur spezialisierter Kleinverlag. Litradukt hat Autoren wie Georges Anglade, Kettly Mars, Lyonel Trouillot, James Noël oder Gary Victor dem deutschsprachigen Publikum zugänglich gemacht, oft in Erstübersetzungen. Litradukt-Autorinnen und -Autoren waren auf der Krimibestenliste der ZEIT oder der Litprom-Bestenliste „Weltempfänger“ vertreten und gehörten zu den Gewinnern des Internationalen Literaturpreises des Hauses der Kulturen der Welt in Berlin.
Links
– Porträt von Maryse Condé von Cornelia Zetzsche im Bayerischen Rundfunk anlässlich des alternativen Nobelpreises (mit Interview und Lesung von Auszügen aus Victoire)
– Besprechung von Victoire in der FAZ
– Besprechung von Das ungeschminkte Leben im DLF
– Interview mit Maryse Condé (auf Französisch)
Pressekontakt:
Margarete Schwind, Tel: 030 31 99 83 20, mobil: 0171 991 7714, E-Mail: ms@nullschwindkommunikation.de