Lokalklang

14. April 2014 – Volksmusik, Weltmusik? LOKALKLANG lässt Bayern klingen.
Vom 9. Mai bis 27. Juli 2014 veranstaltet das rege Netzwerk STADTKULTUR ein Musikfestival in 25 bayerischen Städten. Das umfangreiche Programm gibt es als Publikation und online auf www.lokalklang.de

„Heimatklang“ und „Volksmusik“ – was Bayern unter diesen oft falsch und sentimental geklebten Etiketten produziert, ist ein Festival wert! Denn Bayern hat einen eigenen Klang und Musik hat besonders in diesem Bundesland etwas mit Heimat zu tun. Das soll nicht den Schunkelsendungen überlassen sein. Musik, die in Bayern entsteht, spiegelt die verschiedenen kulturellen Heimaten der Menschen, die dort leben. Und damit ist sie in ganz besonderer, oft mehrfacher oder auch ambivalenter Weise mit dem Thema HEIMAT verbunden, die hierbei nicht unbedingt regional oder volkstümlich verstanden wird.

Das Netzwerk STADTKULTUR hat den globalen Titel LOKALKLANG erdacht und dazu 115 Einzelveranstaltungen konzipiert und organisiert, die vom 9. Mai bis 27. Juli 2014 Musik erklingen lassen, die mit Heimatgefühlen verbunden ist. Projektleiterin Dr. Christine Fuchs: „Volksmusik ist anders – so wie Bayern heute klingt, das werden wir in seiner ganzen Vielfalt zeigen!“ Im Mittelpunkt steht daher das Crossover von traditionellen und neuen Musikgattungen und -stilen, von bayerischen und internationalen Klängen – die (neue) Volks- und Weltmusik eben.

Wie klingt Ihre Stadt? war die Frage, auf die die beteiligten Orte mit einem facettenreichen Programm antworten. In Konzerten, Tanz-Veranstaltungen, Mundartlesungen, Klangperformances und Filmvorführungen widmen sich 138 Bands, Blaskapellen oder Orchester sowie Sänger, Künstler und Wissenschaftler den lokalen Klängen. In der Publikation zu LOKALKLANG kommen Wissenschaftler und Heimatpfleger zu Wort, aber auch Musiker und die Städte selbst mit Einblicken in ihre Musikgeschichte. Alle Termine und Musiker und weitere Informationen rund um LOKALKLANG findet man auf der Festival-Website www.lokalklang.de

Konzipiert und koordiniert wurde das Festival in Zusammenarbeit mit den beteiligten Städten und weiteren Partnern von STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte e.V.

 

Auftaktveranstaltung
AUFGETAKTET – zur lokalen Musik in U und E
9. – 11. Mai 2014, Würzburg
Die Auftaktveranstaltung in Würzburg verbindet programmatisch Neue Volksmusik mit der anschließenden Uraufführung eines Sinfoniekonzertes in der Musikhochschule. Das anschließende Symposium im Kulturspeicher verbindet wissenschaftliche Vorträge, musikalische Aufführungen und künstlerische Praktiken zu einer Gesamtkomposition, in der Musiker und Wissenschaftler, Medienvertreter, Kulturpolitiker und Organisatoren eine Brücke zwischen Volks- und Weltmusik schlagen. Mit dabei: Boxgalopp und das Philharmonische Orchester Würzburg, Achim Bergmann (TRIKONT) und Andreas Hofmeir (LaBrassBanda), die Komponisten Yasutaki Inamori, Klaus Hinrich Stahmer und Hans Schanderl, der Professor für Musikpädagogik Prof. Friedhelm Brusniak, die Professorin für Klangforschung Prof. Dr. Elena Ungeheuer, die elektronischen Musikerinnen Julia Mihály und Barbara Morgenstern, Coconami, das Münchner Duo aus Japan, die Dichterin und Direktorin der Villa Concordia Nora-Eugenie Gomringer, die Journalistin Dagmar Golle, der Veranstalter Jürgen Königer und Jörg Süßenbach vom Goethe-Institut.

Veranstaltungen
Gruppen der Neuen Volksmusik geben sich in München die Klinke in die Hand – bei der Veranstaltungsreihe GRAD RAUS verbindet die Monacensia in traditionsreichen Wirtshäusern Musik und Literatur vom Feinsten der alten und neuen Münchner Szene. In Ingolstadt treffen sie sich zu „Tango mit da Ziach“ im Bauerngerätemuseum und kombinieren gekonnt Traditionelles mit Modernem, ebenso im Bittlhof in Neuötting sowie in Traunstein und Friedberg. Auch traditionelle Volksmusik erklingt in fast jeder Stadt – oft mit ortsansässigen Chören, Blaskapellen oder Orchestern wie beim Kulturklang-Konzert in Burghausen, beim „Fränkischen im Doppelpack“ in Würzburg oder beim musikalischen Begleitprogramm zur Willibaldi-Dult in Eichstätt. Getanzt wird beim Sommertanz in Neuburg an der Donau, beim Morgentanzl in Pfaffenhofen an der Ilm und in Erlangen mit traditioneller Musik aus verschiedensten Regionen. Geschuhplattelt wird auch.
Nürnberg, die Stadt der Meistersinger und des Bardentreffens, „denkt global und spielt lokal“, mit griechischen, kurdischen und südamerikanischen Weltmusiken.
Interkulturell richtet sich auch Bobingen mit einem türkisch-deutschen Folklore-Abend aus sowie Kitzingen bei Jugendworkshops und Konzerten in seinem Stadtfest – und in Roth trifft fränkische Volksmusik auf die Tradition der Partnerstädte aus Polen und Tschechien. Baskapellen – hochkarätig besetzt und mit internationalen Mixturen – sind open air in den Kuranlagen von Bad Kissingen zu hören, beim musikalisch- kulinarischen Stadtfest in Coburg und auf dem neuen Stadtplatz in Eggenfelden zu erleben. Geisenfeld – Heimatort der Tuba-Ikone Andreas Hofmeir – schließt sein LOKALKLANG-Programm mit einem Sternmarsch von fünf oberbayerischen Blaskapellen ab. Roth hält dagegen – mit 30 Blasorchestern aus Nordbayern beim Blasmusikfestival. Sommerliche Chor-Konzerte gibt es in Herzogenaurach und in Marktheidenfeld. Rothenburg ob der Tauber startet das Festival „Dein Lied“ mit internationalen Gesangsstars. In Landshut und in Viechtach stellt der Bezirk Niederbayern seine Reihe „Spiel mit“ vor und beim Gesangs-Flashmob in Bobingen oder Geisenfeld treffen sich Gesangswillige am Rathaus- oder Stadtplatz. Bei „Kunst im Gut“ in Scheyern gibt es ein vielfältiges musikalisches Programm.
Eine Klanginstallation am Kriegerdenkmal erinnert in Erlangen an den Ersten Weltkrieg, in Marktheidenfeld wurde ein Hörpfad mit Kirchenglocken entwickelt und in Pfaffenhofen setzt Klangkunst in der Tiefgarage einen frischen Akzent.
Dem Klang der Sprache widmen sich Mundartveranstaltungen, vom literarisch- musikalischen Programm in München bis zum Poetry-Slam auf bayerisch in Pfaffenhofen an der Ilm. Zu hören ist alles, was der bayerische Dialekt so hergibt.
„Heimat-Abend?! Brauchts des?“ fragt man sich dann auch in Coburg. Marktheidenfeld lädt zum Musikschauen ein und zeigt Kinofilme zum Thema.

Künstler und Musiker
Am Festival nehmen erfolgreiche Gruppen der Neuen Volksmusik teil – u.a. Unterbiberger Hofmusik, Luz amoi, Kreuzweis, eberwein, Zwirbeldirn, Hammerling, Alpen Klezmer, der Niederbayerische Musikantenstammtisch oder auch Hasemanns Töchter. Die Übergänge sind dabei fließend zu Gruppen, die sich mehr internationalen Klängen widmen, wie Radio Europa, Django 3000 und Quadro Nuevo. Für traditionelle, authentische Musik stehen beispielsweise „gradnaus“ aus Franken oder die Burgbankerlmusi aus Burghausen – und Ernst Schusser vom Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern gibt tiefe Einblicke in die Musikgeschichte und lädt zum Moritatensingen ein. Für Klassik mit interkulturellem Einschlag sorgen Li Biao mit der percussion group der Berliner Philharmoniker oder Şeref Dalyanoğlu, der das Kammerorchester Bobingen begleitet. Literarisches gibt es unter anderem von keiner geringeren als Michaela May und vom fränkischen Mundart-Künstler Helmut Haberkamm. Und die Schwuhplattler bringen bayerische Tanztradition auf die Bühne.

Das Programmbuch
In der Publikation LOKALKLANG finden sich neben allen Terminen, beteiligten Musikern und Künstlern natürlich auch kurze Porträts der beteiligten Städte. Sie stellen sich als Musikstadt vor, geben einen Einblick in ihre Musikgeschichte, ihr musikalisches Stadtleben und stecken ihren Rahmen für das Festival ab.
Den Programmen der Städte sind Texte und Interviews vorangestellt. Der Komponist Walter Zimmermann hat mit seinem Projekt „Lokale Musik“ 1977 volksmusikalische Tänze für Orchester sublimiert. Der Schriftsteller und Philosoph Reinhard Knodt geht in seinem Beitrag „Lokalklang oder Volksmusik?“ dem kulturpolitischen Anliegen des Festivals nach und benennt die Unterschiede in der Begegnung von Vertrautem und Fremdem. Der Musikjournalist Oliver Hochkeppel analysiert die sogenannte Neue Volksmusik historisch und musikalisch in ihrer Haltung zur Heimat. Volksmusikpflege ist in Bayern eine Aufgabe der Bezirke. Wie diese aktuell Heimatpflege und regionale Kulturarbeit verstehen, stellt der Musiker, Musikwissenschaftler und Bezirksheimatpfleger Dr. Maximilian Seefelder vor. Achim Bergmann hat mit seinem Label TRIKONT und den „Stimmen Bayerns“ ganz entscheidend dazu beigetragen, die volksmusikalische Tradition auf hohem Niveau lebendig zu halten. Jeweils drei Fragen zu Musik, Heimat und lokalen Klängen stellen sich die Musiker Coconami, Marlene Eberwein, Serkan Özkan und David Saam.

Das Programmbuch und weitere Werbemittel können über die Geschäftsstelle von
STADTKULTUR in Ingolstadt bezogen werden (solange der Vorrat reicht).

Design
Das Logo zeigt den Titel des Festivals in Lautschrift. Wie die Musik als universelle Sprache gilt, so ist auch die Lautschrift international lesbar. Sie hilft, fremde Sprachen auszusprechen und lokale Klänge, wie Mundarten und Dialekte, zu vermitteln. Entworfen wurde es von Lisa Pecher, Studentin der Klasse Prof. Felten/ Prof. Girst, Fachrichtung Grafik-Design/Visuelle Kommunikation an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, die auch die Gestaltung der Werbemittel übernahm. Die Fotos von Dorothea Schubert und Beate Zollbrecht (AdbK Nürnberg) ergänzen das grafische Erscheinungsbild von LOKALKLANG.

Veranstalter
STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte e.V. in Zusammenarbeit mit den beteiligten Städten und Gemeinden, freien Veranstaltern und weiteren Partnern vor Ort.

Beteiligte Städte
Bad Kissingen, Bobingen, Burghausen, Coburg, Eggenfelden, Eichstätt, Erlangen, Friedberg, Geisenfeld, Herzogenaurach, Ingolstadt, Kitzingen, Landshut, Marktheidenfeld am Main, München, Neuburg an der  Donau, Neuötting, Nürnberg, Pfaffenhofen an der Ilm, Roth, Rothenburg ob der Tauber, Scheyern, Traunstein, Viechtach, Würzburg

Schirmherr
Dr. Ludwig Spaenle, Bayerischer Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst

Förderer
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Bezirk Oberbayern sowie weitere Förderer vor Ort

Partner
Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, Bayerischer Landesverein für Heimatpflege e.V., Bayerischer Volkshochschulverband, creole – Globale Musik aus Bayern, Forschungsstelle für fränkische Volksmusik, Literaturstiftung Bayern, Tag der Musik des Deutschen Musikrats e.V., TRIKONT Unsere Stimme Verlags GmbH

Medienpartner
Bayern 2

Kontakt
STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte e.V.
Lisa Hauke M.A., Gesamtkoordination
Dr. Christine Fuchs, Projektleitung, Geschäftsführerin
Hohe-Schul-Straße 4, 85049 Ingolstadt
Tel.: 0841/305 1868, Fax 0841/305 1864
Mail: info@nullstadtkultur-bayern.de
www.stadtkultur-bayern.de

Kontaktadressen der einzelnen Veranstaltungen finden Sie in der Rubrik Veranstalter im Programmbuch und im Internet unter www.lokalklang.de. Informationen zu den Tickets erhalten Sie bei den jeweiligen Veranstaltern.
Bildmaterial stellen wir Ihnen auf Wunsch gerne zur Verfügung