Welchen Einfluss hat Musik auf das Werk eines Dichters? // Dietlinde Küpper: Goethes Verhältnis zur Musik

Berlin, im November 2019 – Goethe war ein stark visuell veranlagter Mensch, die Musik aber, eine Kunst, für die man das Sehen überhaupt nicht braucht, empfand er zeitlebens als seiner Natur fremd. Trotzdem ließ er sich von ihr inspirieren und erweiterte sein musikalisches Wissen enorm. Dazu fördert die Autorin einige neue Erkenntnisse zu Tage.

Dietlinde Küpper
Goethes Verhältnis zur Musik
Nichts kapiert und alles verstanden
Verlag tredition, Hamburg 2019
207 Seiten mit Abb.
ISBN 978-3-7497-3163-3 (auch als E-Book)

Wie seine Texte komponiert werden sollten, darüber hatte Goethe feste Vorstellungen. Aber sie waren unrealistisch, wie die Autorin erläutert. Sie analysiert die Bedingungen des Zusammengehens von Sprachmelodie und Musik im Kunstlied und weist nach, dass der Dichter Musikern wesentliche Freiheiten beschneiden wollte.

Zudem räumt sie mit der Vorstellung auf, Goethe habe Schubert rundweg abgelehnt und sei von dem Musiker Carl Friedrich Zelter abhängig gewesen. Zelters Widerspruch interessierte ihn nicht, als er über die Entstehung des Tongeschlechts „Moll“ ganz eigene Ideen entwickelte. Diese sind, wie von Dietlinde Küpper im Buch nachgewiesen, von neurowissenschaftlichen Forschungen des frühen 21. Jahrhunderts als richtig bestätigt worden.

Die Autorin
Dietlinde Küpper war nach Abschluss ihres Magisterstudiums in Germanistik und Musikwissenschaft fünf Jahre in Italien als Lehrerin und Übersetzerin tätig. Für den Bayerischen Rundfunk und die Deutsche Welle verfasste sie u. a. Features über Mozart, Händel und zeitgenössische Musik sowie mehrere Essays über Richard Wagner. Sie veröffentlichte eine Studie über die amerikanische Sinfonikerin Gloria Coates.

 

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Sabine Schaub,  Tel: 030 31 99 83 40, mobil: 0172 799 7566, E-Mail: s.schaub@nullschwindkommunikation.de