Comedian-Harmonist Günter Barton trägt politische Texte des Nobelpreisträgers vor
Wann: Dienstag, 11. März 2014, 19.30 Uhr
Wo: WestLounge Botschaft des Westens Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund · Hiroshimastraße 12, 10785 Berlin-Tiergarten
Platzreservierung: www.westwind-ev.de/anmeldung
Eintritt: 10 Euro, kleine Speisen und Getränke incl.
Westwind e.V., das Hauptstadtnetzwerk der Nordrheinwestfalen in Berlin, lädt zu einem ganz besonderen Abend ein in Erinnerung an ein berühmtes Landeskind: Nobelpreisträger Heinrich Böll (*1917 in Köln – † 1985 im Kreis Düren) ist einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, auch wenn er phasenweise weniger gelesen wird. Dabei ist er als furchtloser Verfechter einer kritischen Öffentlichkeit einer, der Stellung bezogen und sich eingemischt hat – gegen Bigotterie, Umweltzerstörung, ausgrenzendes Verhalten und Aufrüstung. Böll wird damit als eine zentrale Person in der Geschichte der alten Bundesrepublik im Gedächtnis bleiben. „Einmischung“ à la Böll ist bis heute ein Vorbild für gesellschaftliches Engagement, für einen Freiheitsbegriff, der bei Böll im Kopf begann und sich in seiner Lebens- und Schreibpraxis niederschlug. Politische Wirkung erzielten Bölls Erzählungen mit ihrem bisweilen sarkastischen Realismus. In Romanen wie „Ansichten eines Clowns“, „Haus ohne Hüter“, „Gruppenbild mit Dame“, „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ schilderte er den (Nachkriegs)Alltag oft einfacher Leute, macht Außenseiter und Leistungsverweigerer zu Helden, kunstvoll und sprachlich verdichtet.
Mit Günter Barton hat der Westwind e.V. einen ganz besonderen Vortragenden gewonnen: Barton ist Schauspieler. Er hat mit George Tabori, Jérôme Savary und Michael Schottenberg gearbeitet, war Gert Weinbauer in der Lindenstraße. In Berlin macht sich Barton als der Comedian Harmonist Harry Frommermann einen Namen, dem größten Ku’damm- Erfolg der letzten Jahre. Dafür wurde er ausgezeichnet mit dem Goldenen Vorhang und dem Berliner Bären, dem B.Z.-Kulturpreis.
„Es ist wie bei Balzac, über den Böll sagt: ‚Groß ist bei ihm auch, was teilweise mißlungen erscheinen mag.‘ Und wie Balzac wird man ihn auch in Zukunft lesen als Spiegel einer verschwundenen Welt.“ Norbert Niemann in DIE ZEIT
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