Erstmals Lyrik im Litradukt Verlag// James Noëls‘ Gedichtband Die größte der Raubkatzen erscheint als zweisprachige Ausgabe //Lesereise im Juni 2018

Berlin/Trier, 23. Mai 2018 – Litradukt hat bisher keine Lyrik veröffentlicht, obwohl gerade diese Gattung in Haiti eine große Rolle spielt. Einen Anfang macht nun dieser Band mit ausgewählten Gedichten von James Noël, einem der bekanntesten Gegenwartslyriker Haitis, in der kongenialen Übersetzung von Rike Bolte:

James Noël
Die größte der Raubkatzen. Ausgewählte Gedichte/Le plus grand des félins. Poèmes choisis
Zweisprachige Ausgabe
Auswahl, Übersetzung aus dem Französischen und Vorwort von Rike Bolte
Softcover, 89 S., 10,00 Euro, ISBN 978-3-940435-25-5
ET: 1. Juni 2018

Er birgt Hymnen auf die Schönheit, erstaunliche – schwankende, fröstelnde, parodische – Notizen eines Flaneurs der nomadischen Globalisierung. Dazu kommen intime Diatriben sowie prophetische Wortgefechte gegen Mauern und andere Skandale der Unfreiheit. Die für die erste Veröffentlichung Noëls in deutscher Sprache zusammengestellten Gedichte und Prosapoem-Ausschnitte haben viele Gesichter. Es ist darin die Rede vom Großen Bären, der im „irren Firmament“ über der Stadt haust, vom „Hintern Gottes“, an dem sich aus Müll erbaute Wolkenkratzer versuchen, vom „Zeugenauge des Zyklons“ und anderen katastrophalen Ansichten. Und nicht zuletzt blitzt aus diesem Gedichtband das Antlitz des Löwen hervor.
Die zweisprachige Ausgabe erscheint rechtzeitig zu einer Lesereise des Dichters im Juni, bei der er u. a. auf dem Festival Poetry on the Road auftritt (siehe weiter unten).

Der Autor
James Noël, geboren 1978 in Hinche, Haiti gehört zu den bekanntesten und bedeutendsten Gegenwartslyrikern Haitis. Sein kreolisches Gedicht „Bon nouvél“  (Die gute Nachricht), vertont von Wooly Saint-Louis Jean, machte ihn schlagartig berühmt. James Noël, der nach eigener Aussage schreibt, um „seinen Körper von Wortlast zu befreien, um leicht wie Papier zu werden“, ist Autor von über zehn Büchern in kreolischer und französischer Sprache, darunter die Gedichtbände Poèmes à double tranchant (Paris, Farandole, 2005), Le sang visible du vitrier (Montreal, CIDIHCA, 2007) und Le pyromane adolescent (Montreal, Mémoire d’Encrier, 2013) sowie der Roman Belle Merveille (Honfleur, Zulma, 2017). Im Januar 2018 wandte er sich in einem vielbeachteten offenen Brief an Donald Trump, nachdem dieser unter anderem Haiti als „Dreckloch“ bezeichnet hatte.
James Noël war Stipendiat der Villa Medici in Rom, wo sein Prosagedicht „La migration des murs“ entstand, und wurde unter anderem mit dem Prix de Poésie des Ecrivains Français d’Amérique ausgezeichnet.

Die Übersetzerin
Rike Bolte, in Spanien und Deutschland aufgewachsen, ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und lehrt lateinamerikanische, spanische und frankophone Literaturen und Kulturen. Darüber hinaus ist sie Mitbegründerin und Kuratorin des mobilen lateinamerikanischen Poesiefestivals Latinale sowie Übersetzerin aus dem Spanischen und Französischen – und aus dem Deutschen ins Spanische.

Lesereise

2. Juni: Bremen, Festival „Poetry on the road“, Institut Français, 11.00 und Shakespeare Company, 19.30

5. Juni: Trier, VHS (Domfreihof), 19.00. Veranstalter: America-Romana-Centrum der Universität i. Z. mit der VHS und Litradukt

13. Juni: Regensburg, Staatl. Bibliothek, 19.00. Lesung zusammen mit Hector Ruiz (Québec). Veranstalter: Universität, Staatl. Bibliothek

18. Juni: Erlangen. Café Weiß (Lorlebergplatz 1), 18.00. Lesung zusammen mit Hector Ruiz. Veranstalter: Universität, dt.-franz. Institut Erlangen

20. Juni: Dresden. Veranstalter: TU Dresden

 

 

Pressekontakt:
Margarete Schwind T: 030 31 99 83 20 ms@nullschwindkommunikation.de