LeisesSchlaengeln_Cover

Bei der Rückreise zu seinem Planeten bedient sich Antoine de Saint-Exupérys kleiner Prinz der Hilfe einer Schlange. Als der Pilot, der Freund des kleinen Prinzen, davon erfährt, ist er entsetzt. Eine Schlange als Helfer? Genau dieser Zweifel ist es, der A.L. Kennedy bewogen hat, die Geschichte der Schlange zu erzählen. Wissen wir denn überhaupt, was in einer Schlange vorgeht oder welches Schicksal sie zu tragen hat? Fragen über Fragen, denen sich die große schottische Erzählerin in ihrer Geschichte widmet. Auf einer Lesereise stellt sie ihr Buch vor.

Wann: 9. November 2017, 20.00 Uhr

Wo:  Literaturhaus Freiburg, Bertoldstraße 17, 79098 Freiburg
Die Lesung findet im Rahmen der Eröffnung 31. Freiburger Literaturgesprächs statt. Eintritt: 5 Euro/Kombi-Ticket (inkl. Lesung mit Ingo Schulze): 9 Euro

A.L. Kennedy: Leises Schlängeln. Erzählung. Exklusiv für den Karl Rauch Verlag verfasst 2016. Aus dem Englischen von Ingo Herzke. 112 Seiten, geb., 18 €

Das Buch Erzählt wird amüsant und poetisch die Freundschaft des Mädchens Mary zur Schlange Lamno, der Mary eines Tages in ihrem winzigen Garten begegnet und der sie ihr Leben lang verbunden bleibt. Die Erzählung spielt zu keiner friedlichen Zeit, die Menschen hungern und versuchen, an einen anderen, besseren Ort zu reisen. Die Schlange Lamno begleitet Mary durch diese oft traurige Zeit, heitert sie auf und entdeckt in sich dieses seltsame Gefühl, das sich Liebe nennt. Lamno ist häufig unterwegs, die Schlange hat viel zu tun. Trotzdem findet sie die Zeit, Mary oft zu besuchen: „Sie wäre noch viel beschäftigter gewesen, wenn die Menschen ihr nicht bei der Arbeit geholfen hätten. Wenn die Nacht sich über die Krümmung der Erde wälzte, über das Land, das sie gerade besuchte, konnte die Schlange sich gelegentlich ausruhen, sich zusammenrollen und die schlaue Zunge in den Wind strecken, um festzustellen, wie viele, viele Male die Menschen eines jeden verdunkelten Landes an ihrer Stelle ihre Arbeit taten. Oft ersparten sie ihr die Mühe, diesen oder jenen Menschen zu besuchen und ihre elfenbeinweißen Nadelzähne zu zeigen und ihre wunderschöne Stimme hören zu lassen und in ihre ehrlichen roten Augen zu schauen.“

Die Autorin A.L. Kennedy, 1965 im schottischen Dundee geboren, wurde bereits mit ihrem ersten Roman Einladung zum Tanz (2001) berühmt und zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen englischen Autorinnen. Sie wurde mit zahlreichen wichtigen Literaturpreisen ausgezeichnet. 2007 erhielt sie den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur, 2016 den Heine-Preis. Kennedy lebt in der Nähe von London und unterrichtet kreatives Schreiben an der University of Warwick. Das blaue Buch (Roman, 2012), Ein schlechter Sohn (Hanser-Box, 2014), Der letzte Schrei (Erzählungen, 2015) und Schreiben (Blogs & Essays, 2016) sind bei Hanser erschienen.

 

Pressekontakt:
Margarete Schwind 030 31 99 83 20 ms@nullschwindkommunikation.de