Die Literaturstiftung Bayern schreibt im Rahmen des bayernweiten Musik-Festivals LOKALKLANG (Mai bis Juli 2014) den Literaturwettbewerb LITERATUR UPDATE aus. Teilnahmeberechtigt sind AutorInnen bis 35 Jahre mit biografischem oder Werksbezug zu Bayern. Das Thema des Wettbewerbs läuft unter dem konjunktivisch-utopischen Titel HEIMATKLÄNGE – HEIMAT KLÄNGE. Eingereicht werden sollen bis zum 31. März 2014 Liedtexte, Lyrik, Kabarett- oder Slam Poetry-Texte, die in der Tradition des politischen Lieds/des volkstümlichen Brettls einen frischen Blick auf die bayerische Gesellschaft und die damit verbundenen Heimatgefühle werfen.
Der Wettbewerb
LITERATUR UPDATE 2014 sucht Liedtexte, Gedichte, Kabarett- oder Slam Poetry-Texte, die das Leben in Bayern befragen: In welcher Welt leben wir hier? Alles gut, alles schlecht? Wie steht es um die verfassungsmäßig geforderte Liebe zur Bayerischen Heimat (Art.131 Abs.3) in einem Einwanderungsland? Ist Heimat „wo man bleiben darf“ oder „wo schon die Urgroßeltern lebten“? Ist sie Zwischenstation für eine globalisierte, bewegliche junge Generation oder Lieferant ambivalenter Gefühle für all jene, die ihre Familie in wirtschaftlichen oder politischen Krisengebieten zurücklassen müssen? Ist der Lokalklang längst ein (viel vitalerer) Globalklang? Gerade in Bayern behaupten die Mundarten in Alltagssprache wie in der Musik erfolgreich ihre Eigenart und ihren Eigensinn. Wie lebt es sich in Sprachwelten zwischen Lokal- und Welt-Klang? Und wie klänge Heimat?
Dem bayernweiten Musik-Festival LOKALKLANG entsprechend spielen bei diesem Literaturwettbewerb Klangfarbe, Takt und Ton eine zentrale Rolle.
Der in Lied oder Reim verpackte Entwurf einer Gesellschaft ist der Musikgeschichte nicht fremd: Musik berührt die Menschen auf unmittelbare, emotionale Weise. Zum Mitsingen einladend, gefühlvoll und leicht zu merken – so waren kritische oder oppositionelle Stimmen in der Bayerischen (Volks-)Musik, auf den Kabarett- und (Volks-)Bühnen schon immer zu hören.
Der „Bayerische Hiasl“ oder Mathias Kneißl z.B. sind die Helden sozialrevolutionärer und romantischer Wildererlieder. Mit der Verstädterung erlebten Volksstück und Vorstadtbrettl eine Blüte, die Folgen der Industrialisierung Bayerns fanden in Arbeiterliedern gegen Armut und soziale Not ein Ventil. Die politischen Liedermacher gaben der Anti-Atom-, der Friedens- und Umweltbewegung der 70er und 80er Jahre des 20. Jahrhunderts Takt und Ton vor: Haindling, Biermösl Blosn, Konstantin Wecker, Hans Söllner, Gerhard Polt, die Wellküren u.v.a.m. Kabarettisten, Liedermacher und Dramatiker griffen und greifen gern auf die in Bayern lebendige „volkstümliche“ und musikalische Tradition zurück, auf das „Politiker-Derbleckn“ mit „Singspiel“ auf dem Nockherberg zum Beispiel. Volxmusik mit X trifft mit ihrem eigenwilligen kitsch- und klischeefreien Umgang mit dem Thema Heimat und den heimischen musikalischen Traditionen eine ganz eigene politische Aussage.
Die Literaturstiftung möchte junge AutorInnen darin bestärken, einen Beitrag zur Beschreibung der heutigen bayerischen Gesellschaft zu leisten. Sie sucht nach Texten mit politischem Inhalten, die auch ein utopisches Moment – „so könnte es besser sein“ – formulieren. Heimat klänge dann zum Beispiel so wie die Wettbewerbsbeiträge in einer vertonten Version – gesungen oder gesprochen. Gerne dürfen die Texte in Mundart, also in den aktuellen authentischen lokalen Klängen, und sicher nicht immer Duden-gerechten Sprechweisen verfasst sein.
Teilnahmevoraussetzung ist ein biographischer oder Werksbezug zu Bayern. Bewerben können sich alle Schriftstellerinnen und Schriftsteller bis 35 Jahre (Stichtag ist der Einsendeschluss) mit einem noch unveröffentlichten Text-Beitrag (Lied, Lyrik, Slam, Kabarett).
Eine Vertonung (gesungen oder gesprochen) sollte beabsichtigt sein. Eine Audio-Version kann eingereicht werden, ist aber nicht Gegenstand der Bewertung.
Einsendeschluss ist der 31. März 2014
Auszeichnung: Die zehn besten Beiträge werden durch eine Jury ausgewählt und als Anthologie im Stellwerck-Verlag veröffentlicht. Es wird ein erster Preis in Höhe von 2 000 Euro vergeben. Die Preisverleihung wird beim Erlanger Poetenfest im August 2014 stattfinden.
Jury: Dr. Volker Breidecker, Süddeutsche Zeitung; Dr. Christine Fuchs, Literaturstiftung Bayern; Nora Gomringer, Autorin und Internationales Künstlerhaus Villa Concordia Bamberg; Christine Ott, Stellwerck Verlag Würzburg; Dr. Georg Ringsgwandl, Kabarettist, Liedermacher; Cornelia Zetzsche, Bayerischer Rundfunk
Veranstalter: Literaturstiftung Bayern in Kooperation mit STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte e.V.
Schirmfrau: Staatsministerin Christine Haderthauer – Leiterin der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsministerin für Bundesangelegenheiten und Sonderaufgaben
Förderer: Kulturfonds Bayern
Partner der Literaturstiftung Bayern: Leipziger Buchmesse, Bayern 2 u.a.
Kontakt:
Literaturstiftung Bayern, Dr. Christine Fuchs
Hohe-Schul-Straße 4
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