Ein Frieden, in Stein gehauen
Die Stadt Santanyi auf Mallorca ehrt den deutschen Bildhauer Rolf Schaffner im Namen von Freiheit und Demokratie in Europa
Berlin, 10. August 2016 – Am Ende seines Lebens arbeitete ein deutscher Künstler, der schon in den sechziger Jahren der Steine wegen nach Mallorca gekommen war, an einen anfangs belächelten und vermessen erscheinenden Kunstprojekt: Verteilt auf dem europäischen Kontinent wollte Rolf Schaffner (1927 bis 2008), der als Jugendlicher das Ende des Zweiten Weltkriegs an der Front miterlebt hatte, fünf Stelen errichten, die miteinander verbunden ein imaginäres (Linien)Kreuz ergeben, das sich über den europäischen Kontinent spannt – ein Versöhnungs- und Friedenzeichen vom südlichen Mallorca bis zum nördlichen Norwegen, vom westlichen Irland über Köln in Deutschland bis nach Wolgograd, dem ehemaligen Stalingrad, in Russland.
Dieser steinerne „Weckruf und Mahnruf in die vier Himmelsrichtungen“, so Schaffner selbst, wurde erst ein Jahr nach seinem Tod, 2009, komplett fertiggestellt, 14 Jahre nachdem die erste Stele an der Küste nahe seiner Wahlheimat Santanyi errichtet worden war. Erst heute wird seine kraftvolle Vision offiziell gewürdigt: Am Samstag dem 20. August 2016 wird im Kulturzentrum der Stadt Santanýi, der Casa de Cultura, ein permanenter Ausstellungsraum eröffnet, der das Leben und Werk des Bildhauers zeigt.
Die Autorin Charlotte Kerner, die alle mallorquinischen Steinarbeiten des Künstler seit langem bewundert und den Bildhauer in dem gerade erschienenen Buch „Sehnsuchtsfels Mallorca“ porträtiert hat (S.27 – 30, S.151 – 153) wird anlässlich der Feierstunde am 20. August aus einer sehr persönlichen Sicht darüber sprechen, „warum Schaffners in Stein gehauene Friedensgedanken heute leider wieder so aktuell sind – gerade auch für die junge Generation“. Als zweimalige Gewinnerin des Deutschen Jugendliteraturpreises freut sich Kerner über diese Einladung besonders, weil im Publikum jeweils vier Jugendliche aus den fünf Ländern sitzen, wo die Eckpunkte von Schaffners übernationaler Skulptur „Equilibrio“ stehen. Die Gruppe trifft sich ab dem 18. August zum Gedankenaustausch an der südlichsten Stele im Südosten Mallorcas. Die erste derartige Begegnung fand vor zwei Jahren in Trondheim, Norwegen, statt. Seitdem ist der europäische Gedanke in Zeiten von Brexit, nationaler Egoismen und einer von vielen Seiten bedrohten Friedensordnung wichtiger denn je. „Das Motto des Jugendtreffens Equilibrio-Democràcia benennt“, so Charlotte Kerner, „was tatsächlich nicht mehr selbstverständlich ist und was es in Zukunft bewusster und noch aktiver zu verteidigen gilt: Freiheit und Demokratie“.
Das Buch: SEHNSUCHTSFELS MALLORCA. Porträt einer Insel. Fotografie: Anja Doehring, Text: Charlotte Kerner. 160 Seiten, 120 Abbildungen Format: 20 × 29 cm, Hardcover ISBN 978 3 8030 3379 6, Preis: EUR 34,– Wasmuth Verlag. Juli 2016.
Mehr zum Buch: https://schwindkommunikation.de/kerner-doehring-mallorca/
Pressekontakt: Margarete Schwind Telefon 030 31 99 83 20 ms@nullschwindkommunikation.de