Markus Krah wird zum 1. Oktober neuer Direktor des Leo Baeck Instituts New York, Berlin

Berlin / New York, im September 2022 – Der Vorstand des Leo Baeck Instituts – New York, Berlin (LBI New York, Berlin) gab die Ernennung von Markus Krah zum nächsten Direktor des Instituts mit Wirkung zum 1. Oktober 2022 bekannt. Krah war bisher Dozent für jüdische Religions- und Geistesgeschichte an der Universität Potsdam. Zuvor war er zwei Jahre lang Gastwissenschaftler an der Vanderbilt University und am Herbert D. Katz Center for Advanced Judaic Studies an der University of Pennsylvania.

Das Leo Baeck Institut New York / Berlin ist eine Forschungsbibliothek und ein Archiv mit dem Schwerpunkt Geschichte des deutschsprachigen Judentums. Seine umfangreichen Bibliotheks-, Archiv- und Kunstsammlungen bilden eine der bedeutendsten Quellen- und Forschungssammlungen über die Jahrhunderte jüdischen Lebens in Mitteleuropa vor dem Holocaust.  

Krah tritt die Nachfolge von William H. Weitzer als geschäftsführender Direktor des LBI an. Nach zehn Jahren an der Spitze dieser Institution verabschiedet sich Weitzer in den Ruhestand.

In den letzten zehn Jahren hat das LBI den öffentlichen Zugang zu seinen reichhaltigen Archiv-, Kunst- und Bibliothekssammlungen durch Digitalisierung und große kuratorische Anstrengungen enorm erweitert,  so zum Beispiel mit dem  „Shared History Project“, das Geschichte anhand von Originaldokumenten und Artefakten für ein allgemeines Publikum lebendig macht. Unter Weitzers Leitung konzentrierte sich das Institut auch auf Ausstellungen und öffentliche Programme, die Verbindungen zwischen der facettenreichen und komplexen Geschichte der deutschsprachigen Juden und den zeitgenössischen Herausforderungen von Demokratie, Pluralismus und Menschenrechten erkunden.

„Ich fühle mich geehrt und verspüre große Demut durch die Gelegenheit, diese Organisation in einem so kritischen Moment der Erinnerung an das europäische jüdische Leben zu leiten“, sagte Krah. „Da wir die letzten lebenden Zeitzeuginnen und Zeitzeugen verlieren, ist es für das LBI wichtiger denn je, der Öffentlichkeit diese Geschichten auf eine Weise näherzubringen, die über eine eindimensionale Sichtweise nur durch die Perspektive des Holocaust hinausgeht. Sowohl der Blick auf die reiche 1700-jährige jüdische Geschichte in Deutschland als auch das Wiederaufleben jüdischen Lebens in den deutschsprachigen Ländern bekräftigen dies nur.“

MARKUS KRAH, ein in den USA ausgebildeter und in Deutschland lebender Wissenschaftler, promovierte am Jewish Theological Seminary, New York, in Modern Jewish Studies mit einer Dissertation, die die Grundlage für seine Monographie American Jewry and the Re-Invention of the East European Jewish Past (DeGruyter, 2019) bildete. Im Jahr 2021 wurde er zur Unterstützung seiner Forschungen zu Salman Schocken mit dem Gerald Westheimer Fellowship des LBI ausgezeichnet. Krahs Arbeit befasst sich mit den Bemühungen von Salman Schocken, mit Hilfe klassisch-jüdischer Texte, die er in seinem Buchverlag veröffentlichte, eine jüdische intellektuelle und spirituelle Renaissance im Nachkriegsamerika zu fördern. Krah hat zahlreiche im Peer-Review-Verfahren begutachtete wissenschaftliche Artikel veröffentlicht und war Herausgeber von PaRDeS, der Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien in Deutschland. Vor seiner akademischen Laufbahn arbeitete Krah über ein Jahrzehnt lang als Journalist, unter anderem als Chefkorrespondent des deutschsprachigen Dienstes im Berliner Büro von Reuters.

 

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Dr. Miriam Bistrovic, Tel. +49 (0)30-500 14 171, E-Mail: mbistrovic@nulllbi.cjh.org