Philo_KoranSonderheft zum Philosophie Magazin –
 Aktuell zum 18. Juni, dem ersten Tag des islamischen Fastenmonats Ramadan

DER KORAN
Wie ist er entstanden, wie wird er interpretiert? Was sagt er zu Glauben und Freiheit? Zur Vernunft, zum Recht, zu Frauen, zum Paradies?

In Zeiten von immer lauter werdender Islamkritik und islamistischem Terror in Europa und dem Nahen Osten wird ein Verständnis des Islams und seines heiligen Textes, des Korans, immer wichtiger.Das neue Sonderheft des Philosophie Magazins will aufklären: Wie ist der Koran entstanden? Darf man ihn interpretieren? Wie wurde seine Verkündigung über die Jahrhunderte gelesen, verstanden und auch missbraucht?  Und vor allem: Was sagen moderne Interpreten zu umstrittenen Themen wie Gewalt, Frauen, Glaubensfreiheit? Dazu wurden einige der renommiertesten Koranforscher und Islamwissenschaftler der Gegenwart befragt (s. Themen unten).
Darüber hinaus lässt die Redaktion unter Leitung der Philosophin Catherine Newmark auch  klassische europäische Denker von Goethe bis Nietzsche zu Wort kommen, die den Koran  als Inspiration genutzt  haben. Einblick in die Texte selbst gibt eine nach Themen geordnete Auswahl von Suren, ergänzt durch Erläuterungen von modernen Interpreten. Und schließlich widmet sich das Heft den brennenden aktuellen Fragen nach islamischem Fundamentalismus und den  Möglichkeiten eines liberalen, aufgeklärten Islams.

U.a. mit folgenden Beiträgen:

AUFKLÄRUNG STATT ANGST – Editorial der Chefredakteurin Catherine Newmark:

WAS IST DER KORAN
„DER KORAN IST VIELSTIMMIG“ – Interview mit der Koranforscherin ANGELIKA NEUWIRTH
„Man kann den Koran nicht als Buch verstehen, sondern man muss ihn als eine Art Mitschrift einer Gemeindebildung lesen.“
„Im Westen wurde der Koran für alles, was die Muslime tun, verantwortlich gemacht – umgekehrt haben ihn die Muslime dann auch zu einer einheitlichen Schrift umgelesen und seine Vieldeutigkeit zu unterdrücken versucht.“

„DER KORAN KLINGT WIE MODERNE POESIE“ – Interview mit dem Übersetzer STEFAN WEIDNER
„Eine stille Lektüre des Korans ist wie das Lesen eines Operntextes ohne das Erlebnis der Oper als Gesamtkunstwerk.“

Der Koran im Westen
„AUS ABWEISUNG WURDE FASZINATION“ – Interview mit dem Koranübersetzer HARTMUT BOBZIN
„In Europa wird über Jahrhunderte dem Koran vorgeworfen, er sei ungenießbar, ein zusammengestückeltes Werk ohne innere Logik und Ordnung und voller Widersprüche.“

Außerdem: Der Koran in den Augen klassischer europäischer Denker, von Herder, Goethe, Lessing bis zu Hegel und Nietzsche.

Den Koran interpretieren
„DER KORAN IST OFFEN FÜR VERSCHIEDENSTE AUSLEGUNGEN“ –  Interview mit dem Arabisten STEFAN WILD
„Heutige islamische Theologen sehen, was mit den Religionen in Europa durch die Säkularisierung passiert ist. Und sie sagen: das wollen wir nicht.“
Außerdem: Eine Auswahl von Suren, thematisch geordnet, erläutert von klassischen Denkern (Averroës, Al-Ghazali, Nikolaus von Kues) und von modernen Interpreten, von den Reformdenkern Muhammad Iqbal, Fazlur Rahman und Nasr Hamid Abu Zaid bis hin zu den Feministinnen Asma Barlas und Amina Wadud.

Herausforderung Koran
„Islamismus ist ein politisches, kein religiöses Phänomen“ – Interview mit Islam-und Politikwissenschaftler THORSTEN GERALD SCHNEIDERS

„Der extremistische Islamismus lässt sich nicht allein theologisch erklären, sondern nur historisch verstehen.“

„Es gibt auch islamistische Strömungen, die nicht fundamentalistisch sind. Einige Parteien in Nordafrika zum Beispiel – die sind eher unserer CSU vergleichbar.“

„WIR MÜSSEN GOTTES WORT IN HEUTIGE KONTEXTE EINPASSEN“ – Interview mit der Islamwissenschaftlerin und Publizistin LAMYA KADDOR
„Ein liberaler Ansatz stellt nicht die Gültigkeit des Textes infrage, wohl aber seine Anwendbarkeit auf die heutige Zeit.“
„Der Islam ist eine Religion, die sich traditionell für Minderheiten starkgemacht hat. Gott schützt im Koran die Rechte von Waisenkindern, von Mädchen, von Frauen insgesamt – letztlich von Minderheiten.“
„Der Islam muss gerade vor dem Hintergrund dieser ganzen Ausgrenzungsdebatten auf Deutsch gelehrt werden. Es ist wichtig klarzumachen, dass Muslime auch Deutsche und Deutsche auch Muslime sein können!“

PRESSEKONTAKT Sabine Schaub, Schwindkommunikation, Knesebeckstr. 96, D-10623 Berlin, Tel: +49 – 030 31 99 83 20 s.schaub@nullschwindkommunikation.de, www.schwindkommunikation.de