Das neue Philosophie Magazin – ab Donnerstag, den 19. November 2015
Die neueste Ausgabe des Philosophie Magazins (01/2016) widmet sich im Titelthema der Frage: „Gibt es einen guten Tod?“ Und veröffentlicht ein Streitgespräch zur Flüchtlingskrise zwischen Carolin Emcke und Herfried Münkler sowie ein Essay von Slavoj Zizek über Sex in Zeiten des Narzissmus. Außerdem porträtiert es die Literatur-Nobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch in einem großen Werk-Interview. Das Heft erscheint am 19. November.
DOSSIER:
Gibt es einen guten Tod?
In den aktuellen Debatten zur Sterbehilfe wird über den guten Tod vor allem im Sinne des guten Sterbens und damit reiner Machbarkeitserwägungen verhandelt. Im Zuge dieser Entwicklung gerät die philosophische Kunst des „Sterben Lernens“ immer mehr aus dem Blick: Können wir uns überhaupt mit dem Tod versöhnen? Wie sieht eine menschliche Existenz aus, die ihr Ende stets verdrängt? Liegt im bewussten Vorlaufen in den Tod gar der Schlüssel zu einem gelungenen Dasein?
Der Tod: Sinnstifter oder Sinnvernichter? Von Svenja Flaßpöhler
„Das Recht auf Suizid gehört zu unserer Würde“ – ein Gespräch mit dem Rechtsphilosophen Reinhard Merkel
„Es gibt keinen guten Tod“ – Bekenntnisse eines Untröstlichen von Philippe Forest, französischer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler
Kann ich so gehen? – Ein Gespräch über die eigene Sterblichkeit und letzte Worte – mit dem Schriftsteller David Wagner und dem Kulturwissenschaftler Thomas Macho
HEIRATE DICH SELBST! Essay von Slavoj Zizek
Self-Dating als Freizeittrend, Sexeinwilligungsverträge zwischen Frischverliebten, zensierte Weltliteratur für Erstsemester … In einem ebenso kraftvollen wie bissigen Essay legt Slavoj Zizek die neuen Paradoxien und Verlogenheiten des narzisstischen Zeitalters frei.
Zitate:
„Sollte also der Zustimmungsvertrag nur gültig sein, wenn auf beiden Seiten jeweils Ich, Über-Ich und Es ihn alle drei unterzeichnet haben?“
„Die ‚Ja heißt Ja‘ Regel beim Sex ist ein Musterbeispiel für die heute vorherrschende narzisstische Auffassung von Subjektivität. Das Subjekt wird als etwas Verletzliches erlebt, etwas, das durch ein kompliziertes Regelwerk geschützt und im Voraus vor allen potenziellen Störungen gewarnt werden muss.“
Außerdem:
Solidarität ohne Grenzen?
Die Philosophin und Kriegsreporterin Carolin Emcke streitet mit dem Politikwissenschaftler Herfried Münkler über Deutschlands Großmut, Politik im Ausnahmezustand und das drohende Ende des europäischen Projekts
Zitate:
Münkler:
„Deutschlands Großzügigkeit wird heruntergeredet, denn sie bedeutet auch Einfluss und Macht“
„Wenn man nun mit Blick auf die Herausforderungen der Flüchtlingskrise in zehn Jahren sagen könnte, um Frau Merkels Ausspruch aufzugreifen, „Wir haben das geschafft“, dann wäre das eine wunderbare europäische Erzählung.“
Emcke:
„Das Kapital darf sich frei bewegen, die Menschen aber nicht.“
„Statt sicherer Herkunftsstaaten sollten wir lieber unsichere Herkunftsstaaten definieren.“
DAS GESPRÄCH:
„ICH BEGINNE, WO HISTORIKER ENDEN“
Literatur-Nobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch im Interview
Zitat:
„Ich wurde nicht als Dissidentin geboren. Wie alle sowjetischen Schüler habe ich die Literatur gelesen, die erlaubt war.. . Ich war problemlos Mitglied in der kommunistischen Jugendorganisation. Aber ich stellte meinen Lehrern trotzdem ungehörige Fragen.“
Und:
Der deutsch-israelische Philosoph Omri Boehm sieht Israel auf dem Weg in einen Bürgerkrieg aller gegen alle
Hartmut Rosa hält Deutschland für eine sklerotische Gesellschaft, die durch die Flüchtlinge endlich zu Reformen gezwungen wird
Warum Gender-Theoretikerin Judith Butler sich gegen die Homo-Ehe ausspricht.
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