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Heft 2, 2017: Sie ist wieder da. Die Frage nach der Identität – ab 5. Januar 2017 am Kiosk

Berlin, Februar/März 2017 – In der gesamten westlichen Welt kehrt die Frage nach der Identität mit Macht ins Zentrum des politischen Diskurses zurück. Populisten geben dabei den Ton an: in USA, Frankreich, Polen, den Niederlanden. In Deutschland wird die Frage zu DEM bestimmenden Thema im Wahljahr 2017.  Zugleich geht die Terrorangst um und schürt Fremdenfeindlichkeit.  Die nächste Ausgabe des Philosophie Magazins fragt deshalb im Dossier: Was tun, damit unsere offene Gesellschaft nicht von Identitätsfragen gespalten wird? Mit neutralem Verfassungspatriotismus? Oder mit neuen leitkulturellen Entwürfen? Oder mit noch mehr Minderheitenrechten? Wie umgehen mit kulturellen Verlustängsten?

Dossier
Sie ist wieder da. Die Frage nach der Identität – Einführung von Philipp Felsch
Zitat:
„Wer Diversität verabsolutiert, läuft Gefahr, ihren universalistischen Horizont zu vergessen.“

Welches Wir steckt in dir? – von Wolfram Eilenberger
Ist Stolz auf das eigene Volk ein kerngesundes Naturgefühl oder aber sicheres Zeichen ideologischer Verblendung? Wie verhält sich die Forderung nach einer Leitkultur zu Multikulti-Idealen? Vier Quellenangebote: Fichte, Marx, Cassirer und Charles Taylor

Rückkehr nach Sarcelles – Von Michel Eltchaninoff
Nach 37 Jahren fährt die  französisch-israelische Soziologin Eva Illouz erstmals in ihre Heimat in der Pariser Peripherie. Eine Stadt, die von antisemitischen Aufständen und islamistischer Radikalisierung traumatisiert ist. Vor diesem Hintergrund entwirft sie die Grundlage eines neuen Universalismus, der Raum für die Religionen lässt

Identitätspolitik: Krankheit oder Kur? – von Harald Welzer
Zitate:
„Partikulare Ansprüche auf Anerkennung können ganz unkompliziert mit Ausgrenzung und rassistischen Vorurteilen einhergehen“.

„Die Falle des Individualismus: Sozialpolitik verwandelte sich in Identitätspolitik, die Armen wurden vergessen.“

„Bei Identitätspolitik geht es um die Verletzlichkeit jedes einzelnen Menschen“  – Interview mit der Schweizer Geschlechterforscherin Patricia Purtschert

Was wäre deutsch?  Sibylle Lewitscharoff und der Philosoph Peter Trawny im Dialog
Zitate:
„Starke Identitatsbewegungen, seien sie nun nationaler Art oder auf Gruppen wie Frauen, Schwule oder andere Minderheiten bezogen, bedeuten immer auch eine ungeheure Verengung für den Einzelnen.“ (Lewitscharoff)

„Diese Überschätzung hat auch etwas mit der Überschätzung der Aufklarung zu tun, die sich ja immer auch als kosmopolitische Bewegung verstanden hat: Weltoffenheit, Internationalität, gelebte Globalität. Aber in Wirklichkeit wollen das viele Leute gar nicht.“ (Trawny)

„Die (christliche) Botschaft wird immer flauer und flauer und fuhrt mittlerweile zu einer reinen Werbesprache, die den Glauben anpreist wie H&M seine Textilien…Da geht natürlich auch kultureller Halt verloren…“ (Lewitscharoff)

„Die Frage, was es heißt, deutsch zu sein, ist eine Frage, der man schon deshalb schwer ausweichen kann, weil sie uns von den Menschen, die zu uns flüchten, ganz konkret gestellt wird.“ (Trawny)

 

Weitere Themen:

Können nur Maschinen uns vor dem „postfaktischen Zeitalter“ retten? – von Philipp Felsch
Reichen im Zeitalter von Big Data menschliche Methoden, Wahrheit von Lüge zu unterscheiden?

„Trumps Twitter-Politik führt uns zurück ins alte Rom“
Die Politikwissenschaftlerin Nadia Urbinati über digitalen Populismus und verführerische Unmittelbarkeitsillusionen

Utopia on Stage: Was die Superstars des Pop über unsere tiefsten Hoffnungen verraten – von Florian Werner
Der Schriftsteller findet „Ausdeutungen“ zu Helene Fischer, Adele, Björk,  Hatsune Miku und Beyoncé

»Gefühle sind keine Privatsache« – Gespräch mit dem Philosophen Hermann Schmitz

 

Der Klassiker:

Epikur– ein Religionsstifter?

 

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