Ein Projekt des Leo Baeck Institute – New York | Berlin — www.sharedhistoryproject.org

Berlin, 15. Januar 2021 – 2021 markiert das 1700-jährige Jubiläum des frühesten Dokuments, das eine jüdische Gemeinschaft in dem Gebiet des deutschsprachigen Raums erwähnt. In einem Edikt aus dem Jahre 321, dessen Abschrift heute in der Vatikanischen Bibliothek verwahrt wird, erlaubte Kaiser Konstantin den Kölner Stadträten, auch Juden zur Ausübung öffentlicher Ämter zu verpflichten.

Um die facettenreichen Narrative jüdischer Geschichte in diesem Zeit- und Sprachraum zu schildern, hat das Leo Baeck Institute – New York | Berlin das Projekt Shared History: 1700 Jahre jüdisches Leben im deutschsprachigen Raum ins Leben gerufen. Es ist eine Shared History, eine gemeinsam geteilte Geschichte, im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Geschichte von Jüdinnen und Juden war und ist seit Jahrhunderten tief verwoben mit der Geschichte der Mehrheitsbevölkerung in den Regionen und Ländern dieses Raums.

Im Verlaufe des Jahres 2021 werden unter www.sharedhistoryproject.org wöchentlich je ein Objekt und korrespondierende Essays veröffentlicht. Die dabei geschaffene 1700 Jahre umfassende Gesamtschau jüdischer Geschichte im deutschsprachigen Raum wird aktiv zur Vermittlung jüdischen Lebens im deutschsprachigen Raum dienen und mithilfe von Fakten und Aufklärung einen wichtigen Beitrag gegen Unkenntnis, zunehmende Geschichtsverzerrung und wachsenden Antisemitismus leisten.

Das Shared History Projekt beleuchtet schlaglichtartig die individuellen und kollektiven Erfahrungen, die jüdischen Alltag über Jahrhunderte prägten: Diskriminierung, Ausgrenzung und Entrechtung auf der einen Seite, Akzeptanz, Akkulturation und gesellschaftlicher Aufstieg auf der anderen Seite. Dabei zeigen die Objekte, dass es mitunter die kleinsten Dinge sein können, wie ein paar gläserne Ampullen, die ein gemeinsames Miteinander vor Augen führen – oder den gesellschaftlichen Ausschluss bis zur skrupellosen Ermordung unverkennbar machen, wie der aus der Erde geborgene Anhänger eines Mädchens.

Jüdisches Leben ist heute in all seiner Vielfalt wieder ein fester Bestandteil der deutschen Gesellschaft. Doch wie ein Blick auf die Objekte des Shared History Projekts und deren Geschichten zeigt, ist der Weg dorthin alles andere als einfach gewesen. Er war geprägt von Rückschlägen und Brüchen, aber auch von Zeiten des lebendigen Miteinanders und dynamischen Austausches.

Einen Beitrag über das Projekt von David Dambitsch dürfen wir zum Nachhören anbieten:
Deutschlandfunk, Schalom 08.01.2021 / 1700 Jahre Juden in Deutschland

 

Pressekontakt:
Margarete Schwind T: 09391 91 331 91 // 0171 991 7714, E-Mail: ms@nullschwindkommunikation.de