Sanfte Debakel: Yanick Lahens‘ neuer Roman zeigt Port-au-Prince in seiner Brutalität und seiner „stechenden Süße“

Trier, 21. Februar 2021 – Nach der ländlichen Welt Haitis, die sie im preisgekrönten Roman Bain de lune beschrieben hat, wendet sich Yanick Lahens Port-au-Prince zu, der Stadt, der sie „eine Liebe voller Zorn“ entgegenbringt, wie sie es im Interview mit Libération ausdrückt. In Port-au-Prince, dem „kochenden Kessel“, wird „schnell und viel gestorben“. Der Tod hat auch Raymond Berthier ereilt, einen Richter, der zu hartnäckig über gewisse Machenschaften ermittelt hat. Sechs Monate später suchen seine Tochter Brune und sein Schwager Pierre herauszufinden, wer hinter seinem Tod steckt. Um Brune und Pierre herum Ézéchiel, revolutionärer Straßenkämpfer und Poet, Waner, Adept der Gewaltlosigkeit, Cyprien, ein ehrgeiziger junger Anwalt, und Francis, ein französischer Journalist, der sich für eine Reportage in Haiti aufhält. Während sich die Zusammenhänge nach und nach herausschälen, enthüllt jede Person ihr Innerstes. Im „keuchend pulsierenden“ Takt von Port-au-Prince entsteht ein poetisches vielstimmiges Porträt der haitianischen Gesellschaft und der Stadt der „sanften Debakel“ mit ihrer Gewalt und ihrer „stechenden Süße“.

„Wenn auch der Tod über dem gesamten Roman schwebt, so ist er doch auch getränkt von Poesie, Musik und der kreolischen Sprache, die dem Schreiben von Yanick Lahens ihren Rhythmus verleiht. Ein nuanciertes Porträt Haitis“, urteilte Catherine Fruchon für Radio France Internationale.

Yanick Lahens
Sanfte Debakel
Aus dem Französischen von Peter Trier
Softcover, 160 Seiten, ca 14 €
ISBN 978-3-940435-37-8
ET: 15. März 2021

Die Autorin
Yanick Lahens gehört zu den wichtigsten Gegenwartsautorinnen Haitis. Zu ihren bekanntesten Werken gehören Tanz der Ahnen (Zürich, Rotpunkt, 2011, Original Dans la maison du père, 2000), Morgenröte (Zürich, Rotpunkt, 2012, Original La couleur de l’aube, 2008) sowie Bain de lune (2014). Für letzteres Werk erhielt sie den Prix Fémina. 2018-2019 war sie Inhaberin des Lehrstuhls Mondes francophones am Collège de France.

 

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