JONDE Totale

Große Orchestermusik im Admiralspalast
Young Euro Classic eröffnet zweite Halbzeit (8. – 17. August) mit deutsch-spanischer Liebeserklärung 

Berlin, 1. August 2014 – Was Ende Juni in der Philharmonie so großartig begann, geht in die zweite Halbzeit: Hervorragende  Jugendorchester präsentieren sich mit großen Orchesterwerken des 19. und 20. Jahrhunderts bei Young Euro Classic. Diesmal im Berliner Admiralspalst (8. – 17. August). Echte Konzertfreunde kommen also voll auf ihre Kosten.

Und sie werden staunen! Nicht nur über die Höchstleistungen der jungen Künstler, sondern auch über die Akustik: Durch die großzügige Förderung der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin bringen innovative Akustiker im Rahmen einer Kooperation den Admiralspalast auf  Konzertniveau für klassische Musik.  

Das Fest kann also beginnen. Der Auftakt passt zum Sommer – spanisch – mit dem Joven Orquesta Nacional de España (Freitag, 8. August), gefolgt vom Bundesjugendorchester (Samstag, 9. August) , einem ganzen Sonntag mit der Jungen Deutschen Philharmonie (10. August) – und im großen Finale: das Schleswig-Holstein Festival Orchester (Sonntag, 17. August).

Wegen Umbauarbeiten an der Bühne des Konzerthauses kann das Festival in diesem Jahr nicht, wie gewohnt, im Konzerthaus am Gendarmenmarkt stattfinden. Young Euro Classic 2014 deshalb an zwei Orten und zu zwei verschiedenen Zeiten: 10.000 begeisterte Besucher erlebten den ersten Teil schon im Juni in der Philharmonie.

Auch im Admiralspalst werden die jungen Nachwuchsmusiker wieder so manche Profis locker vergessen machen. Das könnte schon am ersten Abend passieren, wenn das Joven Orquesta Nacional de España unter der Leitung des ausgewiesenen Dirigenten und Orchester-Pädagogen Lutz Köhler mit den talentiertesten jungen Musikern des Landes antritt. Es soll eine deutsch-spanische Liebeserklärung werden – mit Till Eulenspiegel und der Rosenkavalier-Suite von Richard Strauss als hinreißendem Rahmen für zwei Mitbringsel aus der Heimat: einer Uraufführung von Alejandro Moreno und einer Huldigung an die Stadt, die uns am spanischsten vorkommt: Sevilla. Komponiert im Jahr 1920 von dem bei uns fast unbekannten Komponisten Joaquín Turina.

Jung, begabt und aus dem deutschen Musikleben nicht mehr wegzudenken: das Bundesjugendorchester, das die Spitzentalente Deutschlands im Alter von 14 bis 19 Jahren zusammenbringt. Sie beginnen mit Felix Mendelssohn Bartholdys zauberhaft jugendlicher Ouvertüre zum Sommernachtstraum und überzeugen zum Schluss mit einer großen symphonischen Herausforderung: Bruckners Symphonie Nr. 4. Dazwischen Werke von Alma Mahler-Werfel – anspruchsvoll und selten gehört: „Lieder für Mezzosopran“, die um 1901 und 1910 entstanden sind, unter anderem mit Rilke Vertonungen.

Ein ganz besonderes Experiment wagt die Junge Deutsche Philharmonie einen ganzen Sonntag lang. Man kann den Aufruhr nachspüren, den im Jahr 1913 eine damals völlig neuartige Musik verursachte. Vormittags um 11 Uhr wird jenes legendäre Wiener Konzert nachgespielt, das als „Watschenkonzert“ in die Geschichte einging: mit Stücken von Anton Webern, Alexander Zemlinsky, Arnold Schönberg und Alban Berg. Im Composer Slam um 16 Uhr ist das Publikum von heute aufgerufen, über neue Werke abzustimmen. Das Abendkonzert um 20 Uhr führt beides zusammen: Publikumssieger, aufrührerische Moderne und erhabene Klassik mit der Jupiter Symphonie von Mozart.

Das große Schlusskonzert von Young Euro Classic 2014 lässt am 17. August das vergangene Jahrhundert mit seinen Tragödien und Höhenflügen noch einmal deutlich hörbar werden. Es schließt gewissermaßen den Kreis zu den wunderbaren Konzerten in der Philharmonie, die vom Jahrhundertgedenken  – vom Ausbruch des Ersten und Zweiten Weltkriegs bis zum Mauerfall – geprägt waren. Das Schleswig-Holstein Festival Orchester präsentiert zunächst „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgsky, arrangiert für Blechbläserensemble und Schlagwerk. In starkem Kontrast dazu und wohl auch als große Erschütterung wird man Schostakowitschs Symphonie Nr. 5. wahrnehmen. Entstanden 1936 in den Jahren der künstlerischen Knebelung in der Sowjetunion und dem Beginn der großen Säuberung. Neben einem lyrischen Satz werden vor allem die martialischen Steigerungen und Dissonanzen im Ohr bleiben. Zum Schluss ein entfesseltes Orchester, aber – trotz der Ansprüche des sozialistischen Realismus: kein neuer Mensch in Sicht. Unter dem Dirigat von Michael Sanderling wird man eine Weile den Atem anhalten.

Neben der klassischen Symphonik gibt es in der zweiten Halbzeit von Young Euro Classic im Admiralspalast einen experimentierfreudigen gleichwohl publikumsfreundlichen Mix: hollywoodtaugliche Operette – klassische chinesische Kun-Oper, kontrastiert mit europäischer Madrigalkomödie – Musik aus der Weite der mongolischen Steppe – Tanz mit John Neumeiers Bundesjugendballett – Tangos von Astor Piazzolla, arrangiert für Marimbaphon und Vibraphon vom Solo-Pauker der Berliner Philharmoniker, Wieland Welzel – und Jazz mit „Mr. Red Horn“, dem legendären schwedischen Sänger und Posaunisten Nils Landgren.

Tickets erhältlich an allen bekannten Vorverkaufsstellen, auf www.young-euro-classic.de/tickets oder per Hotline 030-8410 8909: Admiralspalast (Friedrichstr. 101, 10117 Berlin), 18 €* auf allen Plätzen.

Fotos, Pressekarten und Interviewwünsche bei s.schaub@nullschwindkommunikation.de